Sport/Fußball

Eine Ära geht zu Ende: Streich hört als Trainer in Freiburg auf

Seit 1. Jänner 2012 war Christian Streich Trainer des SC Freiburg. Sogar seit 29 Jahren war der Kulttrainer beim Verein.

Mit Saisonende geht nun eine Ära zu Ende. Der 58-Jährige verlängert seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht und gibt seinen Trainerposten bei den Breisgauern auf. 

"Geld macht bei uns meine Frau", sagte Streich der Süddeutschen Zeitung auf die Frage, wie er sein Geld denn anlege.

"Der Ball isch komme und dann hätt er mich halt einfach ... bumm ... über de Hufe grennt. So heißt des in Alemannisch", so Streich über die Attacke von David Abraham an der Seitenlinie.

"Der eine holt Kraft aus dem Gebet, der andere aus der Badewanne", sagte Streich über die Bedürfnisse seiner Spieler.

"Die Frage ist eigentlich absurd - vollständig antiquiert. Das Patriarchat hat meistens nichts Gutes produziert in unserer Historie", so Streich über die Frauenquote beim DFB.

"Meine Spieler werden angeboten wie auf dem Viehmarkt. Ihre Ausstiegsklauseln kann man in der Zeitung lesen - des isch furchtbar", sagte Streich über die Gerüchteküche.

"Ich muss doch mal zu einem sage könne: 'Halt mal die Schnauze jetzt'. Des isch vielleicht nit so schön, aber jetzt kommt bloß nit mit Pädagogik und wegen den Kindern...", so Streich über seine Wutausbrüche.

"So isch Sport. Des isch Sport. Dafür lebe wir e Stück weit. Wir habe uns halt des Gwinne und Verliere ausgsucht - und nit des Wandern gehe", sagte Streich über das Gewinnen und Verlieren.

"Ein Verein ghört nit einem Menschen. Der Verein ghört den Menschen und Mitgliedern, die sich mit ihm identifiziere", so Streich über die Kommerzialisierung im Fußball.

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Streich ist nach Heidenheim-Trainer Frank Schmidt der dienstälteste Trainer der Bundesliga. Auch europaweit in den Top-5-Ligen ist nur Atletico-Trainer Diego Simeone länger im Amt.

Streich hat 383 Bundesliga-Spiele als Cheftrainer bei Freiburg bestritten. Nur Otto Rehhagel (493) und Thomas Schaaf (480, beide Werder Bremen) haben mehr Bundesliga Spiele bei einem Verein geleitet.

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„Ich mache das schweren Herzens und nach vielen Gesprächen im Verein“, erklärt Streich, der verrät, dass er schon länger darüber nachdachte, aufzuhören: „Ich fühle, dass es nach 29 Jahren der richtige Zeitpunkt ist. Mir war immer wichtig, dass ich diesen Zeitpunkt nicht verpasse.“

Der Kulttrainer betont: „Es ist jetzt Zeit für neue Energien und neue Leute für diesen großen Verein. Ich danke auch allen von Herzen, im Sommer kommt das Adieu.“

Streich führte die Freiburger zweimal ins Achtelfinale der Europa League und vor zwei Jahren ins Endspiel des DFB-Pokals, stieg 2015 aber auch einmal mit ihnen ab.

Mit Streich geht der Bundesliga einer der nicht mehr allzu vielen außergewöhnlichen Typen verloren. Neben seinem Dialekt fiel er auch häufig aufgrund seiner sehr emotionalen Art an der Seitenlinie auf. Bei vielen Fans wurde er als eine Art gutes Gewissen der zunehmend kommerzialisierten Fußball-Branche gesehen.