Champions League: Salzburg gewinnt das Geduldsspiel gegen Zagreb
Von Peter Gutmayer
Alle guten Dinge sind drei! Nach zwei Remis gegen Milan und Chelsea feierte Salzburg im dritten Anlauf gegen Dinamo Zagreb den ersten Sieg. Mit dem 1:0-Erfolg überholte der österreichische Meister die Kroaten in der Tabelle und ist dem großen Ziel, in einem internationalen Bewerb zu überwintern, einen großen Schritt näher gekommen.
Matchwinner war Noah Okafor mit seinem dritten Champions-League-Tor in dieser Saison. Der Schweizer hat auch schon gegen Milan und Chelsea getroffen, und tritt damit in die Fußstapfen eines gewissen Erling Haaland. Okafor hat jetzt genau wie der Ex-Salzburger 2019 – und auch Mergim Berisha 2020 – in drei aufeinanderfolgenden Spielen in der Königsklasse getroffen.
Salzburg bleibt im sechsten Champions-League-Heimspiel in Folge ungeschlagen und kann nächste Woche in Zagreb einen weiteren großen Schritt Richtung Achtelfinale machen.
Mühevoller Auftakt
Es sollte die von Trainer Matthias Jaissle befürchtet „zache“ Partie werden. Der Coach wusste genau, warum er sich im Vorfeld nicht in die Favoritenrolle drängen lassen wollte – weil Zagreb eben eine starke Mannschaft ist. Angefeuert von rund 1.500 mitgereisten Fans bewies das der kroatische Serienmeister auch gleich in den ersten Minuten, den Gästen gehörten die ersten Torszenen. Misic prüfte Köhn (7.), Ivanusec verließen allein vor dem Salzburg-Keeper Mut und Kräfte (13.).
Die Hausherren taten sich schwer, fanden zunächst kein Mittel, um die Fünferkette mit drei gelernten Innenverteidigern der Kroaten zu durchbrechen. Der Österreicher im Dress von Dinamo, Robert Ljubicic, fiel nicht nur durch seine Frisur auf, schaltete sich als Linksverteidiger auch immer wieder in die Angriffe mit ein. Salzburgs Abwehr wirkte nicht immer ganz sattelfest, was auch damit zu tun haben könnte, dass Pavlovic neben Solet im Zentrum verteidigte. Wöber saß topfit auf der Bank.
Aber auch Salzburg fand langsam, aber sicher den Weg in den gegnerischen Strafraum. Sucic tankte sich mit etwas Ballglück durch, seinen Schuss konnte der Tormann nur kurz abwehren, Okafor traf jedoch nur das Außennetz (17.).
Capaldo kam nach einer schönen Kopfballablage von Sesko nur um Millimeter zu spät (23.). Den ersten wirklich sehenswerten Angriff Marke Salzburg gab es aber erst in der 42. Minute. Die Hereingabe von Dedic fand jedoch keinen Abnehmer. Vor allem in der Offensive ließ sich der österreichische Meister viel Luft nach oben für die zweite Halbzeit.
Spezialist Okafor
Coach Jaissle dürfte in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach Seitenwechsel nahm der Druck seiner Mannschaft zu. Sesko schraubte sich nach einem Eckball in die Höhe, sein Kopfball fiel jedoch zu zentral aus (55.). Auffallend blieb jedoch: Gerade beim letzten Pass fehlte es im Spiel der Hausherren immer wieder an Genauigkeit.
Zagreb hatte sich längst darauf beschränkt, das Ergebnis zu verwalten, und machte das auch gut. Mit langen Ballbesitzphasen nahmen die Gäste den Schwung aus dem Spiel der Salzburger. Bis plötzlich der aufgerückte Ulmer durchbrach und von Moharrami im Strafraum niedergerissen wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Okafor souverän zum 1:0 (71.). Die Salzburger Fans feierten, jene im Gästesektor zündeten ein Feuerwerk.
Zittern musste Salzburg noch einmal als Pavlovic patzte – doch Köhn rettete gegen Drmic stark (82.). In der Nachspielzeit bugsierte Drmic den Ball im Tor unter - doch der Treffer wurde zurecht wegen Abseits aberkannt