Salzburg-Gegner Chelsea setzt auf Zauberlehrling Potter
Von Peter Gutmayer
Als Chelsea Trainer Thomas Tuchel vergangene Woche vor die Tür setzte, war dies der Auftakt zu wilden Spekulationen. Namen wie Zinédine Zidane oder Mauricio Pochettino wurden als mögliche Nachfolger genannt. Doch die Londoner zauberten einen gewissen Potter aus dem Hut. Graham Potter. Es passt zu seinem Nachnamen, dass von dem 47-Jährigen bei Chelsea ebenfalls magische Dinge erwartet werden.
Dass Chelsea keinen Startrainer geholt hat, sondern sich für einen weitgehend unbekannten Coach entschied, zeigt, dass an der Stamford Bridge ein frischer Wind weht. Der neue Besitzer, US-Milliardär Todd Boehly, will in Zukunft mehr auf Kontinuität setzen. Potter ist der 15. Trainer seit 2003, keiner hat länger als zwei Jahre und vier Monate durchgehalten. Der neue Mann bekam einen Vertrag bis zum Sommer 2027.
Aber wer ist dieser Graham Potter, der sein Debüt am Mittwoch im Heimspiel der Champions League gegen Salzburg gibt? Als Spieler kann der ehemalige Verteidiger auf acht Premier-League-Einsätze für Southampton zurückblicken. Seine Lehrjahre für die Karriere danach verbrachte er zwar nicht in Hogwarts, dennoch begann er als Trainer schon bald zu zaubern.
Demir im Visier
Nach ersten Erfahrungen im Frauenfußball ging er 2011 nach Schweden. Mit Östersund schaffte er es binnen kürzester Zeit von der vierten Liga ins Oberhaus und sogar in die Europa League, wo er mit einem 2:1 bei Arsenal aufhorchen ließ. Über Swansea schaffte er den Sprung zu Brighton und in die Premier League. 2021 wollte er Yusuf Demir für 10 Millionen Euro dorthin holen, nur der damalige Rapidler wollte nicht.
Sportlich steht er für viel Ballbesitz und hohes Pressing, Formationswechsel während der Partie sind keine Seltenheit. Der englische Verband hat den kommunikativen und humorvollen Potter bereits als Nachfolger für Teamchef Gareth Southgate auf dem Zettel. Zunächst wartet für ihn bei Chelsea noch seine Meisterprüfung.