Salzburg im Siegesrausch, Torfestivals bei WSG Tirol und Klagenfurt
Von Christoph Geiler
Red Bull Salzburg hat auch das neunte Saisonspiel in der Bundesliga gewonnen. Der Titelverteidiger besiegte am Samstag in Wolfsberg den WAC mit 2:0 und führt vor der Sonntag-Partie von Verfolger Sturm Graz in Wien gegen Rapid zehn Punkte vor den Steirern.
Die WSG Tirol feierte mit einem 4:2 gegen die SV Ried den ersten Saisonsieg und gab zumindest für einen Tag die Rote Laterne an den LASK ab. Aufsteiger Austria Klagenfurt siegte in Altach mit 4:0 und schob sich auf Rang drei vor. Die neunte Runde wird am Sonntagnachmittag mit den Partien LASK - Admira und Hartberg - Austria Wien (beide 14.30 Uhr) fortgesetzt, den Abschluss bildet die Partie Rapid - Sturm (17 Uhr).
- SCHAUPLATZ WOLFSBERG
Die Zahlen sprechen Bände. Salzburg feierte beim 2:0 in Wolfsberg den 14. Sieg in dieser Saison, den achten vollen Erfolg in der Ferne. Der Meister zieht in der Liga einsam an der Spitze seine Kreise und präsentierte sich gerüstet für das kommende Abenteuer in der Champions League gegen Lille.
WAC – RED BULL SALZBURG 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (15.) Onguene, 0:2 (51.) Okafor.
Gelb-rote Karte: Gugganig (44., Foul).
Gelbe Karten: Keine bzw. Bernardo, Camara.
WAC: Kofler - Dedic, Baumgartner, D. Gugganig, Lochoshvili – Peretz (46. Stratznig), Leitgeb, Liendl (59. Dieng), Taferner - Röcher, Baribo (77. Vizinger).
Salzburg: Köhn - Kristensen, Onguene, Bernardo, Ulmer (92. Guindo) – Sucic (65. Capaldo), Camara, Aaronson (92. Bernede), Seiwald – Okafor (77. Adamu), Adeyemi (65. Sesko).
Die Salzburger übernahmen flott die Kontrolle über das Spiel, näherten sich zunehmend dem WAC-Tor an. Verteidiger Onguene erzielte nach einer Viertelstunde per Kopf nach einem Eckball das verdiente 1:0. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kärntner kaum die in der Hälfte der Salzburger, die in Folge aber den roten Faden verloren. Der WAC wurde mutiger und hatte mit einem Stangenschuss von Röcher die beste Chance auf den Ausgleich.
In Überzahl
Knapp vor der Pause sah WAC-Verteidiger Gugganig nach dem zweiten Foul die zweite Gelbe Karte und ging vor seinen Kollegen duschen. In Überzahl hatte der Meister dann viel leichteres Spiel als ohnehin zu erwarten war. Knapp nach dem Wechsel sorgte Salzburg für die Vorentscheidung, als WAC-Verteidiger Baumgartner einen Schuss von Okafor unhaltbar zum 0:2 abfälschte (51.).
Dieser Treffer zog den Wolfsbergern energetisch den Stecker, Salzburg konnte sich in den verbleibenden 30 Minuten sogar den Luxus leisten, Kräfte zu schonen und zwei Gänge zurückzuschalten. Als Folge fehlte es dann etwas an der nötigen Präzision, Okafor hätte einen weiteren Treffer erzielen können. Auch der eingewechselte Seko und Capaldo hätten erhöhen müssen, Goalie Kofler konnte sich dabei einmal mehr auszeichnen.
Neun Spiele, neun Siege, vor dem Sonntag-Spiel von Verfolger Sturm haben die Salzburger satte zehn Punkte Vorsprung.
- SCHAUPLATZ INNSBRUCK
Es ist jetzt keine Schande, wenn man Stefan Skrbo nicht kennt. Selbst in Wattens konnten viele bis vor kurzem mit dem unaussprechlichen Namen des jungen Tirolers nichts anfangen. Dabei versteckt sich hinter diesen fünf Buchstaben ein Fußballer mit großem Spielwitz und einem richtig feinen rechten Füßchen.
WSG TIROL – SV RIED 4:2 (3:0)
Tore: 1:0 (28.) Sabitzer, 2:0 (32.) Behounek, 3:0 (45.) Sabitzer, 3:1 (59.) Chabbi, 4:1 (63.) Sabitzer, 4:2 (85.) Chabbi.
Rote Karte: Ried-Trainer Heraf (31., Schiedsrichter-Kritik).
Gelbe Karten: Smith bzw. Offenbacher.
Tirol: Oswald - Koch, Behounek, Bacher (6. Smith), Klassen - Petsos, Müller – Rogelj (87. Ranacher), Blume (76. Tomic), Skrbo (87. Wallner) – Sabitzer (76. Naschberger).
Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier (74. Meisl), Reiner, Lackner (46. Pomer), Plavotic, F. Seiwald (46. Lercher) - Stosic, Offenbacher - Satin, Nutz, Mikic.
Davon konnte sich die Öffentlichkeit bereits unter der Woche überzeugen, als der Offensivmann aus der Zweiermannschaft mit seinen zwei Assists den 4:2-Cuperfolg gegen den GAK eingeleitet hatte. Bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga setzte Stefan Skrbo noch einen drauf und war mit drei Torvorlagen neben dem dreifachen Torschützen Thomas Sabitzer der junge Vater des 4:2-Sieges.
Beim 1:0 brachte der 20-Jährige seinen gleichaltrigen Kollegen Sabitzer mit einem Stanglpass perfekt in Stellung und verhalf der LASK-Leihgabe zum ersten Treffer in der Bundesliga (28.).
Beim 2:0 servierte Skrbo den Ball mustergültig WSG-Abwehrchef Behounek, der per Kopf traf (31.) und Ried-Coach Heraf dermaßen in Rage versetzte, dass er auf die Tribüne geschickt wurde.
Und schließlich hatte der junge Tiroler auch beim 3:0 durch Sabitzer unmittelbar vor der Pause entscheidend seinen rechten Fuß im Spiel.
Die Hausherren diktierten das Spiel und ließen sich auch durch das 1:3 (Chabbi) nicht aus der Ruhe bringen. Wenig später stellte Sabitzer – diesmal nach Rogelj-Vorlage – mit seinem dritten Tor auf 4:1 (63.) und machte den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison perfekt.
- SCHAUPLATZ ALTACH
Peter Pacult konnte am Samstag mit einem (echten) Bier anstoßen. Der Trainer von Austria Klagenfurt durfte einen fulminanten 4:0-Sieg in Altach bejubeln. Die Kärntner liegen damit zumindest bis heute auf Rang drei.
SCR ALTACH – AUSTRIA KLAGENFURT 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 (39., Eigentor) Ndiaye, 0:2 (48.) Rieder, 0:3 (61.) Pink, 0:4 (66.) Pink.
Gelbe Karten: Keine bzw. Paul.
Altach: Casali – Bukta (60. Tartarotti), Zwischenbrugger, Dabanli (60. Mischitz), Ndiaye, Edokpolor - Haudum, Thurnwald, Prokopic (46. Krizman; 80. Schreiner) – Bischof (46. Reiter), Nuhiu.
Klagenfurt: Menzel - Paul, Mahrer, Wimmer, Schumacher - Cvetko, Gemicibasi (60. Hütter) - Timossi Andersson (87. Amanda), Greil (71. Markelic), Rieder (86. Maciejewski) – Pink.
Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, die Klagenfurter verzeichneten zu Beginn drei Torschüsse, die Altacher blieben ihrerseits nicht ungefährlich. Die Führung des Aufsteigers kam dennoch nicht unverdient: Zunächst wurde ein Tor von Cvetko wegen Abseits aberkannt, neun Minuten später traf aber der Altacher Ndiaye nach einem Querpass von Greil ins eigene Tor.
Die zweite Hälfte begann wie die erste geendet hatte – mit einem Kärntner Treffer. Florian Rieder erzielte nach einem blitzschnellen Konter und Anderson-Pass und in der 49. Minute sein zweites Saisontor. Der eingewechselte Krizman hatte kurz darauf die Chance auf den Anschlusstreffer.
Getroffen hat hingegen Markus Pink – und das gleich doppelt (61., 67.). Beide Tore wurden vom VAR gecheckt und bestätigt. Altachs Nuhiu traf noch die Stange, dafür wurde ein Austria-Tor aberkannt (Abseits).