Admira atmet auf, Sturm schnauft durch
Am Vormittag hatte sich Toni Polster von der Mannschaft verabschiedet, aber so ganz verschwunden aus der Südstadt war der beurlaubte Trainer am Abend beim Heimspiel gegen Sturm Graz dann doch noch nicht.
Die gesamte Werbelinie hat der Verein um den ehemaligen Weltklassestürmer herum gezimmert. Also grinste er noch mit altbekannter Miene von den Plakaten und forderte die Fans auf, regelmäßig mittels Abo in die Südstadt zu kommen. Selbst in der Stadionbeilage (herausgegeben von jener Tageszeitung, in der Polster auch seine Expertisen zum Fußball verbreitet), kam er zu Wort – und zwar noch als Trainer der Südstädter.
In der Beilage forderte Polster eine Reaktion seiner Spieler nach dem 1:7-Debakel in Grödig, nicht ahnend, dass die große Reaktion die Klubführung bereits getroffen hatte. Das sollte die letzte, wenn auch nicht die einzige Pose in seiner 54-tägigen Ära als Admira-Trainer sein.
Die gebeutelten Admiraner hätten an diesem ereignisreichen Tag ein dankbarer Gegner sein können. Dazu kam, dass der punktelose Tabellen-Letzte die gesamte Defensive samt Stamm-Tormann vorgeben musste.
Als dann Florian Kainz nach nur fünf Minuten auf 1:0 für die Gäste stellte, dachte so mancher bereits an das nächste Admira-Debakel.
Doch Sturm blieb sich treu. Ideenlos, lasch und undiszipliniert präsentierten sich die Spieler nach der Führung. Verzweifelt, verärgert und gestikulierend gab sich ihr Trainer Darko Milanic an der Seitenlinie.
Dass die Grazer mit der Führung in die Pause gingen, lag einzig am Unvermögen der Admira vor dem gegnerischen Tor. Das änderte sich: Nach einer starken Einzelaktion von Sax hat Ouedraogo keine Mühe mehr – 1:1 (50.).
Toni Polster hätte an dieser Stelle eine Reaktion der Grazer gefordert. Es blieb bei einem Reaktiönchen. Die Matchbälle vergaben Weber für Sturm bzw. Katzer für die Admira. „Auf dieser Leistung können wir aufbauen“, befand Polster-Nachfolger Oliver Lederer.
Red-Bull-Arena, 16.223, SR Ouschan
Tore:
0:1 (38.) Elsneg
1:1 (51.) Hintergger
2:1 (66.) Ramalho
3:1 (83.) Berisha
4:1 (92.) Soriano
Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Jantscher (46. Hierländer), Kampl (86. Meilinger), Ilsanker, Mane - Alan (68. Berisha), Soriano
Grödig: Fend - Zündel, Cabrera, Taboga, Strobl - M. Leitgeb - Boller (69. Handle), Huspek (63. Zulechner), Nutz, Salamon - Elsneg (79. Trdina)
Gelb-Rote Karte: Zündel (76./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Hierländer, Berisha bzw. Strobl, Cabrera, Trdina
Maria Enzersdorf, Trenkwalder-Arena, 3.412 Zuschauer, SR Dintar
Tore:
0:1 ( 5.) F. Kainz
1:1 (50.) Ouedraogo
Admira: Leitner - T. Weber, Ebner, Windbichler, Katzer - Schachner, Schwab (85. Thürauer) - Schick (70. Rivera), Sax (63. R. Schicker), Domoraud - Ouedraogo
Sturm: Gratzei - Todorovski (29. Ehrenreich), Madl, Vujadinovic, Klem - Hölzl (81. P. Wolf), T. Kainz, M. Weber, F. Kainz - Beric (73. Szabics), Beichler
Gelbe Karten: Schachner, Schwab bzw. Hölzl, Vujadinovic, Ehrenreich
SV Ried - SC Wiener Neustadt 1:1 (1:0)Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.600 Zuschauer, SR Kollegger
Tore:
1:0 (32.) Zulj
1:1 (50.) Hlinka
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Kragl - Ziegl, Wieser - Walch, Zulj (82. Aydogdu), Möschl (63. Sandro) - Gartler
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Berger, M. Wallner, Sereinig, Martschinko - Hlinka - Pollhammer, M. Koch, Dobras (60. Rauter), Stangl (46. Fröschl) - Pichlmann (91. Maderner)
Gelbe Karten: Gartler bzw. Koch
WAC - Wacker Innsbruck 1:1 (1:0)Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 5.000, SR Schüttengruber
Tore:
1:0 (30.) Liendl
1:1 (63.) Hinterseer
Anm.: Wallner schoss in der 72. Minute einen Elfer über das Tor
WAC: Dobnik (46. A. Kofler) - Baldauf, Jovanovic, Sollbauer, Suppan - Kerhe (66. Jacobo), De Paula, Polverino, Liendl - Segovia, Topcagic (73. Falk)
Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Vucur, Schilling - Löffler (46. Vuleta), M. Kofler - Schütz, Hinterseer, Wernitznig (46. Hauser) - Wallner Gelb-Rote Karte: Polverino (83./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Kerhe, A. Kofler bzw. M. Kofler, Bergmann
Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Durch einen schweren individuellen Fehler sind wir früh in Rückstand geraten. Wir sind aber dann zurückgekommen, darauf bin ich sehr stolz. Bis zum Ausgleich haben wir dann gegen eine starke Sturm-Mannschaft sehr gut Fußball gespielt. Das ist eine Leistung, auf die wir aufbauen können."
Darko Milanic (Sturm-Trainer): "Der Gegner war bis zum Ausgleich sehr stark, vor allem mit seinen schnellen Angriffen. Wir haben aber auch schlecht unsere Führung kontrolliert. Nach dem Ausgleich waren wir besser, haben das Spiel kontrolliert, zum Sieg hat es aber nicht gereicht. Es war aber ein Schritt nach vorne, daher sehe ich das Ganze positiv."