Blamage in Hütteldorf: Klagenfurt erledigt Rapid in 15 Minuten
Von Alexander Huber
Vor exakt einem Jahr hat Rapid gegen Klagenfurt mit 0:1 verloren. Es war das erste Heimspiel der aktuellen Ära Barisic. Die Hütteldorfer waren damals – mit einem Spiel weniger – nur Neunter und in der Heimtabelle gar Letzter, Klagenfurt gesamt Vierter.
Ein Jahr später absolvierte Zoran Barisic sein insgesamt 200. Pflichtspiel als Cheftrainer von Rapid, aber zu feiern gab es nichts. Im Gegenteil: Nach dem 1:0 und einer Stunde klarer Überlegenheit wurden die Hütteldorfer von den Klagenfurtern in nur 15 Minuten brutal abgeschossen.
Mit dem 2:3 steckt Rapid als Sechster weiter im Mittelmaß fest, während die Klagenfurter als Meister der Effizienz wieder Richtung Meistergruppe unterwegs sind.
Rauch und Dauerdruck
Rapid startete drei Minuten verspätet (Rauch aus dem Fan-Block vor dem Spiel behinderte den VAR), dann mit Dauerdruck und einer Systemanpassung gegen das Klagenfurter 3-5-2: Es gab einen offensiveren Roman Kerschbaum als gewohnt – im 4-1-4-1 spielte er Nicolas Kühn frei, der perfekt für Guido Burgstaller auflegte. Nach acht Wochen Pause war der 34-Jährige mit einer Direktabnahme zur Stelle – 1:0 (11.).
Auch danach konnten sich die Gäste kaum befreien. Trainer Peter Pacult hatte kurzfristig Schlüsselspieler Andy Irving (krank) zu ersetzen. Deswegen lief Wernitznig ein, und neben Pacult blieben sogar zwei der Plätze für Wechselspieler frei.
Rapid drückte an, schaffte die Vorentscheidung aber nicht. Es dauerte bis zur 38. Minute, ehe auch die Kärntner durch Sinan Karweina einen Abschluss hatten.
Starker Karweina
Die zweite Hälfte begann mit einer Top-Chance durch Kühn – vorbei (49.). Während auch Matthias Seidl scheiterte, zeigte Klagenfurt, wie man aus sehr wenig viel machen kann. Sinan Karweina traf mit der ersten echten Chance ins Eck – 1:1 (60.).
Nach einem Grüll-Ballverlust ging die Austria sogar in Führung: Karweina knallte perfekt unter die Latte (65.).
Die Rapidler waren geschockt. Karweina legte ab und ausgerechnet Rapid-Leihgabe Aaron Sky Schwarz traf zum ersten Mal in der Bundesliga – 1:3 (74.).
Im Finish wurde ein Elfmeter-Foul an Kühn übersehen, ein Querfeld-Treffer wurde nach langer VAR-Prüfung gewertet – 2:3 (92.).
Von der Schlussoffensive blieben nur die vielen Pfiffe der Rapid-Fans übrig.