Bilanz: Was dem Team noch fehlt
So lange wie in den vergangenen zwei Wochen wird Teamchef Marcel Koller seine Schützlinge in den nächsten Monaten nicht zu Gesicht bekommen. Den Lehrgang in Seefeld hat man nahezu optimal genützt, auch wenn Koller in den letzten Tagen auf die Bremse steigen musste. "Hätten wir das geplante Programm stur durchgezogen, dann wären Beine und Köpfe der Spieler völlig leer gewesen."
Ein Test gegen die Türkei Mitte August in Wien bleibt dem Team noch, um sich den nötigen Feinschliff für den Start in die WM-Qualifikation zu verpassen. Die Seefelder Erkenntnisse geben Hoffnung, dass Österreich 2014 in Brasilien zum Samba-Schwung ansetzen kann.
Doppelt hält besser
Marcel Koller hat die Qual der Wahl, nahezu jede Position kann er doppelt besetzen. Masse bedeutet neuerdings auch ein Mehr an Klasse. Die Neuen haben sich für neue Aufgaben empfohlen, Suttner zum Beispiel hat Fixstarter Fuchs mehr als nur gut vertreten.
Ausfälle
Koller kann künftig aus einem größeren Reservoir schöpfen, zumal diesmal Stammspieler wie Harnik, Fuchs, Pogatetz oder Jantscher gefehlt haben. Mit diesen Spielern kommt noch mehr Qualität und Konkurrenz ins Team.
Handschrift
Die Spieler setzen die Vorstellungen des Teamchefs immer öfter und effizienter um. Stabil in der Defensive, wie das 0:0 gegen Rumänien einmal mehr bewies, und konzentrierter und wagemutiger in der Offensive. "Die Kreativität muss in erster Linie von den Spielern auf dem Platz kommen", sagt Koller. Er selbst verspricht Unterstützung mit Vorgaben und Lösungsansätzen mit diversen Spielzügen. Denn: "Wir müssen variabel sein."
Offene Fragen
Österreich, das zeigt die Fußball-Historie, benötigt für die Qualifikation für eine Endrunde nicht nur viel Glück, sondern auch Stammspieler in guter Form, einen Tormann, der mit seinen Paraden Punkte und Siege festhält, und einen Goalgetter, der Spiele im Alleingang entscheidet. Die letzten zwei Punkte sind in diesem Team noch ein wenig die Achillesferse. Denn eine klare Nummer 1 gibt es noch immer nicht.