Sport/Fußball

Alabas zweiter CL-Titel: Ein Meilenstein und Trost für Neymar

David Alaba hat am Sonntag in Lissabon einen weiteren Meilenstein seiner Karriere erreicht. Der Wiener holte mit dem FC Bayern durch einen 1:0-Finalsieg über Paris Saint-Germain seinen zweiten Champions-League-Titel. Bei seinem ersten Triumph mit den Münchnern, dem 2:1 im Endspiel 2013 in London gegen Dortmund, agierte Alaba noch als Linksverteidiger.

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Diesmal gewann der ÖFB-Star den begehrtesten Titel auf Klubebene als Akteur im Abwehrzentrum. Auf dieser Position brachte Alaba in den vergangenen Monaten dermaßen starke Leistungen, dass die Bayern den 2021 auslaufenden Vertrag mit dem 28-Jährigen unbedingt verlängern wollen.

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Über 120 Millionen Euro für Bayern

Zuletzt orteten Vereinsverantwortliche wie Karl-Heinz Rummenigge oder Oliver Kahn diesbezüglich positive Tendenzen. Der 72-fache ÖFB-Internationale (14 Tore) ließ sich aber bisher nicht in die Karten blicken und betonte stets, sich vorerst nur auf das Finalturnier der Königsklasse zu konzentrieren.

Das nötige Kleingeld für Alabas Gehaltsaufstockung sollten die Münchner schon haben. Der dritte Champions-League-Triumph beschert dem Klub eine Rekordsumme bei den Prämienzahlungen der UEFA. Auf insgesamt 115,69 Millionen Euro werden die Bayern kommen, sofern die UEFA wegen geringerer Erlöse aus der Vermarktung der Königsklasse keine Corona-Abschläge vornimmt.

Dazu kommen noch ein knapp zweistelliger Millionenbetrag aus dem sogenannten Marktpool sowie die Zuschauereinnahmen aus drei Heimspielen in der Gruppenphase, die vor der Coronavirus-Pandemie noch in einer ausverkauften Münchner Allianz Arena ausgetragen wurden. Allein der Finalsieg der Bayern gegen PSG wird von der UEFA mit 19 Millionen Euro honoriert.

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24 Titel mit den Bayern

Sollte Alaba dem FC Bayern den Rücken kehren, würde der deutsche Rekordmeister den an Titeln gemessen ex aequo mit Thomas Müller erfolgreichsten Spieler der Vereinsgeschichte verlieren. Österreichs zweifacher Sportler des Jahres und sechsfacher Fußballer des Jahres gewann mit den Bayern zwei Mal die Champions League, neun Mal die Meisterschaft, sechs Mal den DFB-Pokal, fünf Mal den deutschen Supercup und je ein Mal den europäischen Supercup sowie die Club-WM.

Seinen Wert für den FC Bayern stellte Alaba gegen PSG wieder unter Beweis. Gemeinsam mit Jerome Boateng und nach dessen Ausscheiden Niklas Süle ließ er die hochkarätige Angriffsreihe Angel di Maria, Kylian Mbappe und Neymar eher blass ausschauen, auch wenn sich manch defensive Verwundbarkeit der Bayern offenbarte. Alabas einziger Schnitzer kurz vor der Pause, ein Fehlpass im eigenen Strafraum, blieb folgenlos - Mbappe brachte nur ein Schüsschen zustande.

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Unmittelbar nach dem Schlusspfiff verzichtete der Wiener auf große Jubelszenen. Sein erster Weg führte ihn zum weinenden Neymar, den er mit einer innigen Umarmung tröstete.

Sein Teamkollege Thomas Müller zeigte da seine Freude schon deutlicher: "Es fühlt sich unglaublich an. Der Haufen ist Wahnsinn, von A bis Z. Wir kamen vom Gefühl her von relativ weit unten, im Herbst, das Ganze. Dann haben wir einen sensationellen Lauf hingelegt. Gefühlt hatten wir das heute verdient, auch ein Quäntchen Glück und Neuer zwischen den Pfosten. Es war nicht unser bestes Spiel."