Die Austria löst das letzte Europacup-Ticket
Im Stile eines Toreros verneigte er sich gestenreich vor den 800 mitgereisten Austria-Fans. James Holland traf in seiner Karriere bei den Violetten nur zwei Mal in der Liga – beide Male gegen Hartberg, beide Male im Europacup-Playoff.
Der Australier bescherte sich ein wunderschönes Ende als Veilchen und machte für die Austria letztlich den Unterschied aus. Ausgerechnet Holland, nicht als Torjäger verschrien, schoss die Wiener in den Europacup. Denn nach dem 2:1 aus dem Hinspiel blieben die Wiener in der Steiermark mit 1:0 siegreich.
Interims-Coach Christian Wegleitner behielt damit eine weiße Weste und eine makellose Statistik mit vier Siegen in vier Spielen. Sein Vorgänger Michael Wimmer jubelte daheim in Deutschland – über eine Extra-Prämie für das Erreichen des Europacup- Startplatzes.
Das Rückspiel in Hartberg bot jedenfalls viel Unterhaltung, weil beide Teams nicht nur Fußball spielen wollten, sondern auch die Entscheidung suchten und dementsprechend nach vorne agierten. Chancen gab es daher hüben wie drüben.
Für die Austria verjuxte vor der Pause Gruber gleich drei Mal, einen Kopfball von Plavotic nach einem Eckball parierte Hartberg-Torhüter Sallinger sehenswert.
Gute Chancen
Die Steirer wiederum bestachen durch ihre Konter. Bei einem konnte Austrias Meisl in letzter Sekunde retten, bei einem anderen hatte Stürmer Entrup schon das leere Tor vor sich, traf aber nur die Stange. Knapp nach dem Wechsel hatte er ebenfalls den Ausgleich auf dem Fuß, konnte aber nicht die Trendwende einleiten.
Die Steirer übernahmen mehr und mehr das Kommando im Spiel und hatten auch das Pech als Gegenspieler, als Prokop mit einem Schuss ebenfalls nur die Stange traf.
Die Zeit lief davon, was der Austria umgekehrt in die Karten spielte. Allerdings machten sich bei den Wienern die vier Spiele in nur elf Tagen bemerkbar, man fand kaum noch Kraft für Entlastungsangriffe und verlegte sich einzig und allein aufs Verteidigen.
Hartberg lief mit dem Mute der Verzweiflung an, hatte Chancen, aber letztlich fehlten Glück und Effizienz. Die Austria brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.
Am Ende wurde es ein Feierabend in Violett, Holland wurde von seinen Kollegen in die Luft geworfen. „Es ist ein schönes Ende für mich. Es war keine einfache Saison, ich freue mich für die Jungs.“
Es könnte überhaupt sein letztes Match als aktiver Fußballer gewesen sein. „Es sieht danach aus, aber ich muss noch überlegen.“
Vielleicht wechselt er ja auf die Insel zu Crystal Palace in den Trainerstab von Oliver Glasner.