Sport/Fußball

Austria gewinnt und scheidet aus

Wunder. Das Wörterbuch beschreibt diesen Begriff als etwas "Erstaunliches" und "Außergewöhnliches", abgeleitet vom griechischen Begriff thaumasion. Ob ein Ereignis oder eine Sache wunderhafte Züge trägt, ist grundsätzlich der Meinung des Betrachters überlassen.

Einstimmig war am Donnerstag die Erkenntnis der 9350 Fans in der Generali Arena, dass besagtes Wunder ausgeblieben ist. Nichts Außergewöhnliches hatte sich ereignet. Nichts, was in Erstaunen versetzt.

Die Austria schlug daheim Malmö 2:0, Alkmaar und Charkiw teilten mit einem 1:1 Punkte und stiegen gemeinsam in die K.o.-Runde der Europa League auf. Nur bei einem Sieg von Charkiw wäre die Austria aufgestiegen.


Änderungen

Karl Daxbacher stellte nicht nur personell, sondern auch sein System auf 4-4-2 um und schaffte damit Platz für zwei Stürmer: Linz und Barazite, der allerdings aus der Etappe spielte. In der Innenverteidigung debütierte Mally, Liendl erhielt nach langer Zeit wieder international von Beginn an das Vertrauen.

Offensive war die Devise, immerhin mussten die Wiener als Pflicht einen Sieg einfahren. Ein Charkiw-Erfolg wäre ohnehin nur die dazu passende Kür. Doch die Austria benötigte einige Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen.


Einerseits, weil Malmö vor allem im Mittelfeld Widerstand leistete, andererseits weil die Austrianer auf der Suche nach den geeigneten Mitteln nur selten fündig wurden. Es mangelte am schnellen Spiel in die Tiefe, um für einen Überraschungsmoment zu sorgen. Nur ein Mal wurde es gefährlich, als Junuzovic nach einer Suttner-Flanke knapp verzog (18.).

Mühen

Kurz brandete Jubel im Stadion auf, als die Kunde von der Charkiw-Führung die Runde machte, ehe der Alkmaar-Ausgleich eine Minute später die violetten Emotionen wieder abkühlte.

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild kaum, hatte die Austria ein schweres Spiel mit den Gästen aus Schweden. Zu umständlich wurden die Aktionen vorgetragen, nur selten glänzte man mit Zielstrebigkeit wie einem Volleyschuss von Gorgon über das Malmö-Tor (55.). Da es im Parallelspiel immer noch Remis stand, hätte die Austria sechs Tore erzielen müssen. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Sitzer

Den Anfang hätte immerhin Linz machen können, der eine Klein-Flanke per Kopf aus fünf Metern nicht an Goalie Dahlin vorbei brachte. Dafür ließ Liendl wenige Minuten später die Fans mit einem abgefälschten Schuss zum 1:0 jubeln. Gleich darauf vergab Linz den nächsten Sitzer.

Es tat sich endlich etwas in der violetten Offensive, in der Schlussphase erhöhte Barazite noch auf 2:0. Das Dilemma: Nichts tat sich mehr in Alkmaar.

Der Austria wurde ihre Abhängigkeit von Charkiw wie befürchtet zum Verhängnis. Für die Wiener ist nach der Gruppenphase, in der man immerhin acht Punkte machte, Endstation.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Reaktion

  • Spielbericht

  • Hintergrund

  • Bilder