Austria gegen Rapid mit der spätesten Derby-Premiere
Das lange Warten ist zu Ende: Von Jänner bis Ende August gab es kein Wiener Derby. So spät also wie noch nie im Jahr treffen am Sonntag, 1. September, Austria und Rapid aufeinander. Und trotzdem ist das 328. Derby vom 16. Dezember noch präsent. Das 1:6-Debakel der Rapidler war der entscheidende Schritt raus aus der Meistergruppe und damit auch der Grund für das Frühjahr ohne Duell der Erzrivalen.
Viel vorgenommen haben sich beide Klubs. „Ich habe als Kind schon mit Begeisterung die Derbys verfolgt. Das erste mittendrin ist etwas Besonderes“, sagt Austria-Trainer Christian Ilzer vor seiner Premiere. „Wir haben die ganze Woche über nichts Anderes gesprochen“, sagt Stephan Zwierschitz, auch ein Derby-Neuling und am Sonntag wahrscheinlich in der Innenverteidigung statt des gesperrten Palmer-Brown tätig.
Stärken im Fokus
Ilzer kennt die Stärken des Gegners („ Murg, Schobersberger und Fountas haben große individuelle Klasse“), setzt aber auf eigene Stärken und Spieler.
„Außer unserer Hauptbaustelle Innenverteidigung sind die länger Verletzten wieder topfit.“
Anzunehmen, dass Turgeman wieder stürmt. Ilzers größter Wunsch ist, „dass wir endlich eine Stammformation finden“. Immerhin hat die Austria diese Saison bereits 22 Spieler eingesetzt, Rapid allerdings auch schon 21.
Nachteil Heimvorteil?
„Für uns spricht, dass wir zu Hause spielen“, meint Ilzer. „Und für uns spricht, dass wir auswärts spielen“, kontert Rapid-Trainer Didi Kühbauer. Kurioserweise ist Rapid tatsächlich in fremden Stadien erfolgreicher: Von den jüngsten zehn Auswärtspflichtspielen ging nur eines verloren, sechs wurden gewonnen. Während im Allianz Stadion zuletzt von vier Partien gleich drei danebengingen.
„Diesmal werden wir auch die Unterstützung unserer Fans haben“, rechnet Kühbauer mit einem reibungslosen Vorspiel bei der Fan-Anreise.
Systemfrage
„Wir können die Austria überraschen. Sie wissen sicher nicht, wie wir spielen werden“, vermutet Kapitän Stefan Schwab, nachdem diese Saison bereits im 3-1-4-2, 4-2-3-1 und zuletzt 4-2-2-2 agiert wurde. „Das Wichtigste ist aber, dass im wichtigsten Spiel des Jahres die Leistung passt. Dass alle alles rausholen, aber dabei kühlen Kopf bewahren“, sagt Kühbauer.
Zur Vorbereitung abseits des Trainings waren die Rapidler Go-Kart-Fahren, noch ohne Neuzugang Filip Stojkovic.