3:1-Sieg beim WAC: Auswärts bleibt der LASK eine Macht
Die Generalprobe für den letzten Spieltag in der Europa League hatte etwas Brisanz verloren. Der WAC kann nicht mehr aufsteigen, der LASK hingegen ist schon weiter. Allerdings könnten sich die Linzer daheim im Duell mit Sporting Lissabon Platz 1 holen. Die Kärntner können das Spiel bei AS Roma unbeschwert genießen.
In der Meisterschaft aber hatten beide Teams etwas gutzumachen. Denn vergangenes Wochenende verlor der WAC in Altach, der LASK bezog daheim gegen Rapid eine 0:4-Schlappe. Beim WAC kam nur Wernitznig für den gelbgesperrten Schmid in die Startelf. Bei den Linzern spielte Renner für Potzmann, Klauss statt Raguz und Tetteh ersetzte den rotgesperrten Goiginger.
Das Spiel plätscherte lange so dahin. Doch dann wurde es spannend. Nach einem Eckball rettete erst die Latte für WAC-Tormann Kofler, dann brachte Filipovic (allerdings aus Abseitsposition) einen Stanglpass von Klauss zur Linzer Führung im Tor der Kärntner unter (21.). Drei Minuten später hatte der LASK Glück, Liendls Schuss wurde an die Stange abgelenkt, dort landete auch Ritzmaiers Nachschuss. Kurz vor der Pause machte es der WAC den Linzern ganz leicht, Klauss köpfelte zu Tetteh, der das 2:0 erzielte (41.).
Nach der Pause verteidigte der LASK den Vorsprung geschickt. Aber Weissmann schloss eine schöne Aktion ab, der WAC schöpfte Hoffnung. Die machte kurz darauf Frieser mit dem 1:3 zunichte. Der LASK hat damit neun Auswärtsspiele gewonnen, hat in dieser Saison auswärts noch keinen Punkt abgegeben.
- Stimmen zum Spiel
Mohamed Sahli (WAC-Trainer): "Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Danach machten wir zwei Fehler in der Verteidigung, die sofort mit zwei Toren bestraft wurden. Das 0:1, das deutlich abseits war, war der Knackpunkt im Spiel. Wir merken schon, dass die Winterpause näher rückt."
Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Wir haben die richtige Antwort auf die Niederlage gegen Rapid gegeben. Wir waren extrem fokussiert, ließen uns auch durch eine Krankheitswelle nicht aus der Ruhe bringen. Wir wollten unbedingt gewinnen, mit einer Topleistung Selbstvertrauen tanken. Unser Anliegen ist es, das Jahr 2019 sehr gut abzuschließen. Heute haben wir den ersten der letzten drei Schritte getan."
Hartberg gelang derweil ein großer Schritt Richtung Meistergruppe. Vor dem Derby liegt die Austria bereits acht Zähler hinter der Überraschungsmannschaft von Markus Schopp. St. Pölten hat mit dem 2:3 im Duell von zwei nominellen Abstiegskandidaten hingegen die letzte Chance auf die Top 6 vergeben.
Dabei hatte St. Pölten den besseren Start: Ein Weitschuss von Balic wurde zu Tormann Swetes Beute (3.). Obwohl die oft zu verspielten Gäste mehr von der Partie hatten, ging Hartberg in Führung. Davies hatte den Ball verloren, Muhamedbegovic konnte die Hereingabe nicht stoppen und Drescher holte zu einem Tackling aus. Ried warf sich spektakulär in den Zweikampf, Schiedsrichter Ebner fiel darauf rein. Den äußerst umstrittenen Elfmeter verwertete Dario Tadic eiskalt – 1:0 (17.).
Eine herausgespielte Chance hatte Ried auch, sein Volley ging knapp drüber.
Kurios war das 2:0. St. Pölten verteidigte zaghaft, Hartberg hatte gleich vier Torschüsse in Serie. Die ersten beiden hielt Tormann Riegler, dann rettete Drescher noch auf der Linie gegen Dossou, doch der Flügel setzte nach und stocherte den Ball über die Linie (38.).
Nach einem Riegler-Fehler hätte Cancola beinahe für die Vorentscheidung gesorgt. Die beiden SKN-Joker Schütz und Gartler hatten Chancen auf den Anschlusstreffer.
Kurioses Elfer-Tor
Gefallen ist das 2:1 aus einem Foul-Elfmeter. Daniel Schütz schoss ungenau, Swete parierte, der Ball ging von seiner Ferse aber doch noch über die Linie (76.).
Spannend war es aber nur kurz. Luan sah für ein Foul von hinten Rot. Gleich darauf bediente Tadic Joker Thomas Rotter, der aus einem Meter zum 3:1 traf (81.).
Paks Tor zum 3:2 kam in Minute 93, also zu spät.
- Stimmen zum Spiel:
Markus Schopp (Trainer Hartberg): "Ich glaube, dass wir eine richtig gute erste Halbzeit gemacht haben. Aber ich wusste, dass ganz einfach eine Kleinigkeit genügen kann, dass eine gewisse Nervosität ins Spiel kommt. Die war nachher da, muss man ehrlich sagen. Wir hatten auf einmal sehr viel zu verlieren, das hat man gespürt. Aber die Mannschaft hat das nachher mit dem dritten Tor wieder in die richtige Bahn gelenkt, dementsprechend geht der Sieg auch in Ordnung. Die Mannschaft hat, finde ich, heute eine richtig gute Antwort gezeigt."
Alexander Schmidt (Trainer St. Pölten): "Für mich war es kein Elfmeter, aber ich will jetzt auch keine Ausreden suchen. Es war eine unnötige Niederlage für uns. In meinen Augen waren wir am Anfang besser, dann kommt die Szene aus dem Nichts, wo wir den Ball vertändeln. Die Rote Karte für Luan - das war halt einfach ein dummes Foul. Luan muss wissen, es geht nicht, dass wir in jedem zweiten, dritten Spiel so krasse Dinger machen. Da müssen wir mehr arbeiten mit ihm, aber so langsam muss er es kapieren. Wir dürfen die Punkte und die Situation einfach nicht so herschenken."