Sport/Fußball

2:1 bei Rapid: Sturm greift nach dem Europacup-Ticket

Im Kampf um das letzte Europacup-Ticket leistete sich Rapid einen Selbstfaller. Trotz unübersehbarer Müdigkeit gab es nur 46 Stunden nach dem Aufstieg gegen Mattersburg den Führungstreffer, aber Sturm kam zurück und gewann durch ein Eigentor von Debütant Leo Greiml sogar noch glücklich 2:1.

Zu einer ungewöhnlichen Szene war es eine Viertelstunde vor Anpfiff gekommen. Eine Abordnung der Rapid-Ultras kam zum Auswärtssektor, um einem verstorbenen Fan der Grazer zu gedenken. Den Sturm-Fans wurde ein Kranz überreicht und für die Hinterbliebenen eine Spende über mehrere Tausend Euro.

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Das ganze Stadion klatschte – zum letzten Mal. Denn im Sturm-Sektor war es ungewohnt ruhig. „Wir sind fertig mit dieser Scheißsaison“ hatten die Schwarzen als transparente Botschaft mit. Die Rapid-Fans waren zwar motiviert, aber auch schon mal mehr. 15.800 sahen das letzten Heimspiel einer mühsamen Saison.

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Beide Trainer starteten mit der Aufstellung der letzten Partie: Bei Sturm war das am Sonntag ein 1:2 beim WAC, bei Rapid zwei Tage später das 2:0 gegen Mattersburg. Rotiert wird dann sicher am Sonntag.

Der Start von Rapid war ähnlich stark wie gegen Mattersburg. Ein Schuss von Aliou Badji in der zweiten Minute wurde gerade noch geblockt. Mario Sonnleitner wurde durch einen Freistoßtrick freigespielt, fand sein Ziel aber nicht (8.).

Bei der schönsten Kombination wurde Stefan Schwab freigespielt, der Kapitän schoss aber drüber (18.).

Die Gäste waren nach drei Niederlagen in Serie offensichtlich verunsichert und vorerst nur auf die Defensive konzentriert. Rapid-Verteidiger Sonnleitner wurde zum ersten Opfer der Extrem-Belastung. Nach einer Verletzung an den Adduktoren wurde der Routinier durch einen Debütanten ersetzt. Weil Max Hofmann noch nicht ganz fit war, kam nach kurzer Beratung der erst 17-jährige Leo Greiml (27.).

Den ersten Schussversuch der Gäste durch Michael Lema blockte Greiml gleich. Gefährlich wurde es nach einem Hierländer-Stanglpass, den der starke Srdjan Grahovac fast ins eigene Tor bugsierte (31.).

Das war das Startsignal für Sturm, auch aktiv am Spiel teilzunehmen. Allein, es gab viel zu viele Fehlpässe, obwohl die fehlende Spritzigkeit bei den Hütteldorfern nicht mehr zu übersehen war.

Zur Pause musste auch Sturm die Innenverteidigung umbauen: Dario Maresic hatte Kreislaufprobleme, Anastasios Avlonitis kam.

Bei einem Rapid-Angriff vergaß Gideon Mensah aufs Zurücksprinten. Thomas Murg sah, dass deswegen Stefan Schwab am langen Eck frei war. Die folgende Flanke vollierte der Kapitän mit rechts ins Tor (60.).

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Die Wende

In Minute 68 war das 2:0 nahe. Schwab spielte perfekt auf Badji, doch Jörg Siebenhandl parierte mit dem Fuß stark. Im Gegenzug foulte Greiml Otari Kiteishvili. Der erste Torschuss war gleich ein Elfmeter, den Joker Jakob Jantscher verwertete (69.).

Für Debütant Greiml kam es noch schlimmer: Ein Jantscher-Corner flippert zwischen dem Teenager und Richard Strebinger hin und her – Eigentor zum 1:2 (79.).

Im Gegenzug vergab Badji per Kopf den verdienten Ausgleich (80.). Im Konter war sogar das 1:3 durch Kiteishvili drinnen (85.). Die letzte Chance hatte Schwab per Volley – drüber.

Am Sonntag (17 Uhr) kommt es zur finalen Entscheidung in Graz um den Startplatz in der Europa-League-Qualifikation.

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