WM, Tag 5: Auftaktsiege für Belgien und England - alle Tore
Von Stefan Berndl
Am fünften Spieltag der Weltmeisterschaft in Russland konnte sich Schweden gegen Südkorea durchsetzen und damit eine gute Ausgangsposition in jener Gruppe F schaffen, in die eigentlich Deutschland als großer Favorit gestartet war. Das Ergebnis des Titelverteidigers aus Runde eins - die 0:1-Niederlage gegen Mexiko - ist bekannt. Ebenfalls gefordert waren am Montag die beiden Favoriten der Gruppe G, Belgien und England.
Foulelfmeter bringt schwedischen Sieg
Die Schweden können auch ohne den zurückgetretenen Superstar Zlatan Ibrahimovic gewinnen. Das bewies das Team beim Auftaktspiel gegen Südkorea. Die Asiaten begannen zwar sichtlich ambitioniert, nach einer Viertelstunde übernahm allerdings Schweden das Kommando und fand noch vor dem Pausenpfiff einige gute Möglichkeiten vor. Ein Treffer fiel allerdings nicht. Der entscheidende Treffer sollte erst in Minute 65. fallen, als die Partie eigentlich offen schien.
Da tackelte Kim Min-woo Claesson, die Grätsche zog aber erst keinen Pfiff, wenige später aber einen Videobeweis und schließlich den Elfmeter nach sich. Kapitän Granqvist ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, verwertete souverän und sorgte damit auch schon für den Endstand. Südkorea war zwar der Wille anzusehen, die Niederlage noch zu verhindern, in Summe war das Team aber zu ideenlos bei der Suche nach Chancen. Somit schufen sich die Schweden eine gute Ausgangsposition für das anvisierte Achtelfinale, während es für Südkorea schon nach Spiel eins eng wird.
Souveräner Start ins Turnier
Belgien, seines Zeichens im erweiterten Favoritenkreis dieser WM, bekam es mit Neuling Panama zu tun. Und die "Roten Teufel" gaben sich auch keine Blöße. Von Beginn an waren die Belgier tonangebend, machten sich aber selbst das Leben immer wieder schwer. Der Gegner war zumeist mit Verteidigen beschäftigt, erledigte diese Aufgabe aber in den ersten 45 Minuten noch mit Bravour. Kurz nach dem Wiederanpfiff war der Bann aber endgültig gebrochen: Mertens ließ Penedo mit einem sehenswerten Volleyschuss keine Chance.
Panama hatte danach zwar noch die Möglichkeit auf den ersten WM-Treffer ihrer Geschichte, ließ diese Möglichkeit allerdings liegen. Belgien machte es besser und nach 69 Minuten endgültigden Deckel auf diese Partie. Lukaku netzte - nach einer Hereingabe von Hazard - per Kopf ein. Der Treffer wurde von den Video-Schiedsrichtern zwar auf eine mögliche Abseitsstellung überprüft, letztlich aber korrekterweise gegeben. Nur wenig später war Lukaku erneut zur Stelle, setzte mit einem Heber über Panamas Torhüter den Schlusspunkt zum 3:0-Erfolg. Die Belgier wurden somit den Erwartungen gerecht.
Kane rettet England den Sieg
Ähnlich wie die Belgier im Spiel davor, legten auch die Engländer ordentlich los. Die Offensive bescherte der tunesischen Abwehr einiges an Arbeit, in Minute elf sorgte Harry Kane schließlich für die verdiente 1:0-Führung. Danach verpassten es die "Three Lions" aber nachzulegen, dominierten die Engländer das Geschehen doch nahezu nach Belieben. Einer der wenigen Vorstöße des Außenseiters führte in Minute 35 aber zum schmeichelhaften Ausgleich. Nach einer Flanke in den Strafraum der Engländer wurde Fakhreddine Ben Youssef von Kyle Walker im Gesicht getroffen, der Schiedsrichter entschied - auch nach Video-Ansicht - auf Strafstoß.
Tunesiens Sassi nahm sich der Elfmeter-Aufgabe an und verwandelte. Pickford ahnte zwar die Ecke, konnte den Treffer aber nicht verhindern. So gingen die Engländer trotz deutlicher Überlegenheit nur mit einem Remis in die Pause. In der zweiten Spielhälfte agierten die Tunesier geschickt, ließen kaum große Torchancen zu. England war aber nach wie vor spielbestimmend und drückte gerade in der Schlussphase auf den Sieg. So richtig in Szene setzen konnte sich der Favorit jedoch nicht.
Zumindest bis zur 91. Minute: Im Anschluss an einen Eckball stand aber erneut der Kapitän, Harry Kane, goldrichtig. Nachdem der Ball an den langen Pfosten verlängert wurde, musste der Stürmer nur noch den Kopf hinhalten. So kamen die Engländer, spät aber doch, noch zum verdienten 2:1-Erfolg. Damit entging das Team auch einem Fehlstart und bleibt den Belgiern vorerst auf den Fersen.
Kolumbien und Polen im Fokus
Am heutigen Dienstag, dem bereits sechsten WM-Tag, neigt sich die erste Runde ihrem Ende zu, während mit dem Abendspiel Runde zwei eingeläutet wird. Den Anfang macht um 14 Uhr Kolumbien, das im Auftaktspiel der Gruppe H auf Japan trifft. Hoffnungsträger James Rodriguez soll sein Team zumindest wieder bis ins Viertelfinale führen. Das zweite Spiel der Gruppe bestreiten um 17 Uhr Polen und Senegal. Bei den einen soll Bayern-Stürmer Robert Lewandowski den Sieg bewerkstelligen, bei den anderen Liverpools Sadio Mane.
Mit der letzten Partie des Tages, die um 20 Uhr angepfiffen wird, beginnt dann offiziell die zweite Runde der Gruppenphase. Russland bekommt es nach dem überraschend klaren 5:0-Erfolg gegen Saudi Arabien mit Ägypten zu tun. Abzuwarten bleibt, ob Stürmerstar Mohamed Salah zum Einsatz kommen wird, der die Auftaktniederlage seines Teams gegen Uruguay noch von der Bank aus verfolgen musste. Die Live-Ticker zu sämtlichen Partien finden Sie auf kurier.at.