Sport/Fußball-EM

Koller von Bedingungen in Mallemort begeistert

"Wir finden hier perfekte Bedingungen vor. Im Hotel und auf dem Platz", sagt Verteidiger Sebastian Prödl bei der ersten Pressekonferenz in Frankreich. "Wir sind gut empfangen worden. In der Vorbereitung zum ersten Spiel können wir jedenfalls nicht sagen, dass da etwas nicht gepasst hätte. Es liegt an uns, die Leistung auf den Platz zu bekommen", ist sich Teamchef Marcel Koller bewusst. "Nicht nur das Wetter ist heiß, sondern auch wir." Auch die Sicherheitsvorkehrungen, die in Frankreich getroffen werden, dürfen keine Ausrede sein. "Es ist nicht störend, wir können uns auch im Hotel frei bewegen", so Koller.

Weiterentwicklung

Die Österreicher treffen am Dienstag in ihrem ersten EM-Spiel auf Ungarn. Koller warnte vor den Stärken des Auftaktgegners. "Ich denke, dass sie sehr gut organisiert sind, dass sie defensiv gut stehen", sagte der 55-Jährige. Zudem seien die Ungarn im Konter und bei Standards gefährlich und hätten auch "individuell den einen oder anderen Spieler, der dir wehtun kann".

Nicht nur beim Team, auch in Österreich ist die Stimmung gut. "Das ist ein riesiger Unterschied zur EM 2008", sagt Prödl, "Nicht nur die Spieler, auch der ÖFB hat sich weiterentwickelt. Der österreichische Fußball ist wieder eine Marke geworden." Ob Prödl, oder auch Martin Harnik beim Auftakt gegen Ungarn in der Startformation zu finden sein werden, liegt jedenfalls in der Hand Kollers. "Das ist auch unsere Qualität, dass wir in der Breite gut besetzt sind. Aber ich glaube, dass der Trainer weiß, was er von mir erwarten kanne", sagt Harnik, der für seinen vergessenen Reisepass - aufgrund dessen sich der Abflug aus Österreich verzögerte - bereits genug bestraft wurde: "Für Hohn und Spott wurde schon gesorgt. Ich hoffe nicht, dass da auch noch eine Geldstrafe dazu kommt."

Vollgas geben

In den letzten Trainings liegt der Fokus des Teams auf der Passicherheit und dem Einsatz, wie Koller betont: "Es geht darum zu sehen, ob alle bereit sind, Vollgas zu geben. Dann wird auch noch die eine oder andere taktische Einheit zu Ungarn folgen." Den beeindruckende Auftritt der Portugiesen gegen Estland hat der Teamchef noch nicht gesichtet: "Ich habe das Ergebnis mitbekommen, hatte aber noch keine Zeit es mir anzusehen und zu analysieren." Klar ist aber auch, der Fokus liegt ganz auf dem eigenen Team. "Wir lassen uns nicht ablenken, konzentrieren uns auf unseren Fußball. Wir werden uns gut vorbereiten uns versuchen das Spiel zu gewinnen."

Das gilt auch für Harnik, der das Kapitel Stuttgart mittlerweile abgeschlossen hat: "Es hat ein paar Wochen gedauert es sacken zu lassen, aber jetzt habe ich es abgehakt. Ich konzentriere mich nur auf die Euro." Derweil wollte Marcel Koller auch die mangelnde Erfahrung seiner Mannschaft bei großen Turnieren nicht überbewerten. Lediglich fünf Spieler im ÖFB-Kader haben bereits die Heim-EM 2008 bestritten. "Wir können das nicht herbeizaubern. Fußball wird gleich gespielt", betonte der Teamchef. "Wir wollen dem nicht zu viel Bedeutung schenken."