Sport/Fußball-EM

David Alaba: Der Star in der Schlüsselrolle

Wenn die Musik im Medienzentrum plötzlich lautstark angeht, dann ist David Alaba nicht weit. Er gibt im Nationalteam als DJ den Ton an. "Ich versuche, jeden Geschmack zu treffen." Auf dem Platz möchte er ab Dienstag auch wieder den gewohnten Rhythmus finden. Alaba wirkt gelassen und nicht beunruhigt nach den durchwachsenen Leistungen gegen Malta und die Niederlande, endlich darf er wieder auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld spielen. Der Star nimmt im Team auch eine Schlüsselposition ein. Er könnte der Schlüssel zu Erfolg oder Misserfolg werden, sofern er sein gewohntes Leistungsniveau erreicht – oder eben nicht.

Schnelles Umschalten

Bei den Bayern wird er in der Innenverteidigung oder auf der linken Abwehrseite eingesetzt. Auch für einen Star von Welt ist das ein anderes Spiel als jenes im zentralen Mittelfeld. Weil er meist das Spiel vor sich hat und von hinten mit Tempo in den freien Raum vordringen kann. Anders die Umstände im Zentrum: oft mit dem Gesicht zum eigenen Tor, stets bedrängt von ein bis zwei Gegnern, mit viel weniger Zeit, um Akzente zu setzen. Zeit und Raum für Kreativität sind eben begrenzt.

Für David Alaba stellen diese Faktoren aber kein Problem dar: "Es ist ja bekannt, dass ich ein flexibler Spieler bin. Natürlich ist es angenehm, wenn ich mit den Spielern in meinen Rhythmus komme. Ich habe aber oft gezeigt, dass mir das gelingt. Sogar innerhalb eines Spiels habe ich mehrmals mehrere Positionen gespielt."

Dass sich in sein Spiel in der abgelaufenen Saison so manch Fehler der Leichtsinnigkeit eingeschlichen hat, sollte nach den Jahren der stetigen Steigerung kein Grund zur Beunruhigung sein, sondern vielmehr ein Beweis für Menschlichkeit. Selbst ein Alaba, der mit den Bayern schon die Champions League gewonnen hat und von Klubs wie Barcelona und Real Madrid umworben wird, möchte die EURO-Bühne zu Präsentation der eigenen Person nützen.

Im Blickpunkt

Denn die zwei spanischen Topklubs haben in der Vergangenheit schon großes Interesse an Alaba bekundet, allerdings am Verteidiger Alaba und weniger am Mittelfeldspieler. Das soll sich ändern, da Alaba selbst seine nähere Zukunft auch im Klub gerne im Zentrum des Geschehens sehen würde. "Hier beim Turnier möchte ich zeigen und beweisen, dass ich auf der Position gut spielen kann. Ich habe in der Vergangenheit im Nationalteam und bei den Bayern aber schon öfters im Mittelfeld meine Leistungen gebracht."

Das Wohl und Wehe der österreichischen Nationalmannschaft bei der EURO hängt nicht unwesentlich von den Leistungen des David Alaba ab. Und gewöhnlich steigert sich der Star mit der Herausforderung. Auf den Rhythmus kommt es an.