Fußball-EM: Fagioli nach Sperre im Wettskandal in Italiens Kader
Mittelfeldmann Nicolo Fagioli steht trotz seiner gerade erst abgelaufenen monatelangen Sperre im neuen Wettskandal in Italiens Fußball im Kader des Titelverteidigers für die Europameisterschaft in Deutschland.
Der 23-Jährige von Juventus gehört zum finalen 26-köpfigen Aufgebot, das Teamchef Luciano Spalletti am Donnerstag nominierte. Ebenfalls an Bord ist der angeschlagene Mittelfeldmann Nicolo Barella, der das jüngste 0:0 gegen die Türkei mit einer Muskelzerrung verpasste.
Aus dem vorläufigen Kader gestrichen wurden dagegen Mittelfeldakteur Samuele Ricci, Flügelspieler Riccardo Orsolini und Torhüter Ivan Provedel.
Fagioli war im Oktober für sieben Monate gesperrt worden, weil er bei illegalen Sportwetten auf Online-Plattformen mehr als eine Million Euro verjubelt haben soll. Er gilt als zentrale Figur des Skandals, der Italiens Fußball erschütterte. In der Serie A war er erstmals Ende Mai wieder zum Einsatz gekommen, am Dienstag war er beim 0:0 im Test gegen die Türkei eingewechselt worden und hatte sein zweites Länderspiel bestritten. "Nicolo hat diese Qualität, Kreativität und Physis, die es auf dem Platz braucht", lobte Spalletti ihn zuvor.
Italien bestreitet am Sonntag ein letztes EM-Testspiel gegen Bosnien-Herzegowina. Am Montag reist der Titelverteidiger nach Deutschland und bezieht sein Quartier in Iserlohn. Gegner in der Gruppe B sind Albanien, Spanien und Kroatien.