Formel-1-GP von Montreal: Poleposition für Verstappen, aber...
Eigentlich sind Max Verstappen und Fernando Alonso Rivalen. Doch der 25-jährige Niederländer hat höchsten Respekt vor dem 41-jährigen Spanier. „Ich mag ihn wirklich“, sagte der WM-Dominator vor dem GP von Kanada (20 Uhr/live ServusTV und Sky). „Er ist ein echter Racer, und er würde es verdienen, wieder einen Grand Prix zu gewinnen.“
Fünfmal ist der Spanier in dieser Saison schon auf dem Podest gestanden, Alonso erlebt im Herbst seiner Karriere seinen x-ten Frühling. Der bisher letzte seiner 32 Siege liegt aber bereits mehr als zehn Jahre zurück, am 12. Mai 2013 gewann er bei seinem Heimrennen in Montmelo bei Barcelona. „Er hatte viele Jahre in schlechten Autos, mit denen er nur im Mittelfeld fahren konnte“, sagt Verstappen. „Da könnte die Liebe zum Sport auch verloren gehen. Aber er ist ein Racer, ein Tier.“
Pole für Verstappen
Am Sonntag startet Alonso jedenfalls von Platz zwei ins Rennen. Verstappen selbst hat im Qualifying wieder einmal die Poleposition geholt, es ist die 25. in der Karriere des Niederländers. In der Frage um seinen Nebenmann in der ersten Startreihe wurde es turbulent: Nico Hülkenberg hatte sich zunächst überraschend den zweiten Startplatz gesichert, er ist dann aber von den Rennkommissären auf Platz fünf zurückgereiht worden. Denn der Deutsche war im Haas in der entscheidenden Phase bei Roten Flaggen zu schnell gefahren.
Davon profitierte Fernando Alonso, der den zweiten Rang erbte. Auslöser für diese Unterbrechung war ein Unfall von McLaren-Fahrer Oscar Piastri im Regen-Chaos auf dem Circuit Gilles-Villeneuve.
Turbulenzen im Regen
Schon kurz nach Beginn des Qualifyings hatte es Rote Flaggen gegeben, weil der Chinese Zhou Guanyu in seinem Alfa Romeo mit einem Technik-Defekt stehen blieb. Im hektischen Treiben nach dem Neustart blieb Verstappen cool und raste mit der Bestzeit in die zweite Runde. Für Hülkenberg reichte es als 15. knapp für den nächsten Abschnitt.
Dort wurde das Geschehen endgültig zum Glücksspiel mit Reifen und Wetter. Große Verlierer waren Vizeweltmeister Charles Leclerc im Ferrari und der WM-Zweite Sergio Pérez: Beide verzockten sich bei der Reifenwahl und verpassten einen Platz unter den Top Ten. Als es richtig ernst wurde, zeigte Max Verstappen seine ganze Klasse. „Ich komme aus den Niederlanden, wir sind Regen gewöhnt“, sagte der 25-Jährige.