Eröffnung: Wer wird die Spiele "entflammen"?
Von Harald Schume
Wenn die Olympischen Sommerspiele in Österreich stattfänden, wäre es nicht schwer zu raten, wer das Milliardenpublikum vor den TV-Geräten bei der Eröffnungsfeier verzücken würde. Unsere Stereotypen natürlich, für die wir in der ganzen Welt bekannt sind: ein paar Lipizzaner, in Fett gebackene Schnitzel, Mozartkugeln, Sisi, Alfons Haider und Werner Faymann.
In London hingegen ist dies schwieriger. Weil die Vielfalt größer ist und die Palette von Harry Potter über James Bond, Shakespeare, die Rolling Stones bis zu verregneten Novembernachmittagen mit Fünf-Uhr-Tee reicht. Deshalb ist es ungewiss, was am Freitag beim heiß ersehnten Startschuss im Olympic Stadium (ORFeins, 22 Uhr) passieren wird. Jedenfalls durfte Filmregisseur Danny Boyle 34 Millionen Euro ausgeben, um eine schöne Show auf die Beine zu stellen.
Geheimnis
Das größte Geheimnis bleibt, wer das Feuer entzünden wird. Der fünffache britische Ruder-Olympiasieger Steve Redgrave? Muhammad Ali? Zehnkämpfer Daley Thompson?
Kurz vor Beginn der Zeremonie wird Elizabeth II. im Stadion eintreffen, wo sie ihr Lieblingslied hört. Sie ist die einzige Person auf der Welt, die ungestraft "God save me" singen darf. Es folgt die Parade der Athleten aus aller Welt. 204 Nationen werden dabei sein. Traditionell marschiert Griechenland als Mutterland der modernen Spiele am Anfang ein, Österreich kommt als Nummer 13. Als Symbol für den Frieden werden Tauben aufsteigen, bis die Queen als Staatsoberhaupt die Spiele für eröffnet erklärt.
Wenn das Feuer lodert, beginnt der Showblock. Es wird gemunkelt, dass Bond-Darsteller Daniel Craig im Hubschrauber einfliegt und Paul McCartney singt. Kommt auch David Bowie?