Sport

Eröffnung: Die Österreicher hatten Spaß

Kurz nach Mitternacht erklärte die englische Königin Elizabeth II. die XXX. Olympischen Sommerspiele für eröffnet. Die größte Sportveranstaltung der Welt findet zum dritten Mal in London statt, Elizabeths Urgroßvater hatte die Spiele 1908 eröffnet, ihr Vater 1948. Was das Eröffnen betrifft, ist die 86-Jährige ein alter Hase, 1976 sprach die Queen in Montreal die magischen Worte.

Vier Milliarden Menschen haben die Feier gesehen, 62.000 davon im Olympic Stadium. Olympiasieger Bradley Wiggins, der gerade als erster Brite die Tour de France gewonnen hat, läutete das Ereignis mit einer riesigen Glocke ein. Filmregisseur Danny Boyle hatte 34 Millionen Euro für die Show ausgegeben, die sich vorrangig mit der Geschichte Großbritanniens beschäftigte. Die opulente Zeitreise vom Bauernvolk zur Weltmacht beeindruckte durch 15.000 Darsteller, vor allem aber durch ihre Länge.

Die Queen wurde von James Bond im Buckingham Palace abgeholt. Kein Witz, Elizabeth spielte ihre erste Filmrolle, stieg mit Schauspieler Daniel Craig in einen Hubschrauber, sprang ab, der Gleitschirm öffnete sich ... und gleichzeitig erschien sie leibhaftig in ihrer Royal Box. Unfassbar, wie beliebt die Dame ist in ihrem Land, die Gäste kamen aus dem Jubeln kaum heraus. Sie trug ein lachsfarbenes Kleid und sang bei der Hymne, mit der sie geehrt wurde, auch diesmal nicht mit. Neben der Königin durften es sich die Enkerln William (mit seiner Kate) und Harry sowie die Obamas aus den USA bequem machen.

Rogan und Scharapowa

Griechenland eröffnete traditionell die Parade der 204 teilnehmenden Nationen. Die Österreicher marschierten hinter Australien und vor Aserbaidschan als Nummer 13 ein, Markus Rogan trug die Fahne unfallfrei.

Der Schwimmer machte nur unwesentlich schlechtere Figur als Tennis-Ass Maria Scharapowa, die für Russland glänzte. Apropos Tennis: Am Ende der rot-weiß-roten Delegation hatten Jürgen Melzer und Alexander Peya Spaß – sie filmten einander gegenseitig. Am Samstag wird es ernst für die beiden, sie spielen im Doppel gegen die Murray-Brüder aus Schottland.

Ban Ki-moon und Ali

Die olympische Flagge wurde u. a. vom Pianisten Daniel Barenboim, vom Läufer Haile Gebrselassie und von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ins Stadion gebracht. Auf den letzten Metern half Muhammad Ali mit, der große Boxer, der schwer von der Parkinson-Krankheit gezeichnet ist.

Um 0.29 Uhr Ortszeit brachte der fünffache Ruder-Olympiasieger Steve Redgrave die Fackel ins Stadion. Die mit Spannung erwartete Frage, wer denn das olympische Feuer entfachen würde, löste sich unspektakulär auf: Sieben britische Nachwuchssportler haben die Arbeit gemeinsam erledigt. Zum Abschluss des Festes sang Sir Paul McCartney "The End" und "Hey Jude".

Die ersten der 302 Medaillenentscheidungen fallen heute, das erste Gold geht an eine Schützin. Mit ihrem Luftgewehr ist auch die Österreicherin Stephanie Obermoser mit von der Partie.