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Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger hat das Diamond-League-Podium im Blick

Hochkarätig beginnt am Samstag der Start in die Diamond-League-Saison der Leichtathleten für die Diskuswerfer: In Birmingham messen sich ab 15.53 Uhr MESZ die Top sechs der Olympischen Spiele in Tokio. Bronzemedaillengewinner Lukas Weißhaidinger fordert damit unter anderem Olympiasieger Daniel Stahl und dessen zweitplatzierten schwedischen Landsmann Simon Pettersson heraus. Für den 30-jährigen Oberösterreicher ist es der zweite Saisonwettkampf, die Konkurrenz war schon aktiver.

„Es geht darum, dass er langsam, Schritt für Schritt, in den Wettkampf findet und nicht mit der Brechstange agiert. Je ruhiger er es angeht, desto besser. Ziel muss sein, zumindest Vierter zu werden und wichtige Qualifikationspunkte fürs Finale zu sammeln. Das ist definitiv realistisch“, sagte Trainer Gregor Högler. Weißhaidinger will sein erstes Topresultat auf englischem Boden. Bei der WM 2017 in London wurde er mit Magen-Darm-Virus Neunter, beim Diamond-League-Meeting 2019 in London Sechster. „Es wird Zeit, dass ich es einmal aufs Podium schaffe“, meinte Österreichs siebenfacher Leichtathlet des Jahres.

Eine Saison mit zwei medaillenträchtigen Highlights

Weißhaidinger warf am 11. Mai bei einem Testwettkampf in Schwechat 67,69 Meter. Zwei Versuche gingen gar über 70 Meter (70,23, 71,51), allerdings außerhalb des gültigen Sektors. Das auch im Hinblick auf die WM im Juli in Eugene (US-Bundesstaat Oregon) und die EM im August in München in diesem Jahr vergrößerte Betreuungsumfeld inklusive Masseurin zeigt Wirkung. „Das Gute an der Leichtathletik ist, man merkt es am Maßband. Die Qualität ist nach oben gegangen, im Training werfen wir im Schnitt eineinhalb Meter weiter“, zog der 30-Jährige im Gespräch mit Journalisten Vergleiche zum Vorjahr.

Das Programm vor der WM ist dicht. „Der Fokus liegt auf den vielen Wettkämpfen im Juni, dass man die übersteht“, sagte Weißhaidinger. Nach den zwei nun noch geplanten Antreten im Mai folgen gleich sieben im Juni. „Es sind sehr viele Anfragen gekommen. Die Medaille hat natürlich auch einen guten Zweck, man kann ein bisschen Geld verdienen und kommt bei den guten Meetings rein. Ich bin in allen Diamond-League-Meetings drinnen, sie wollen den Kampf zwischen den Medaillengewinnern haben. Das nütze ich natürlich aus. Ich bin gefragt, das macht auch Spaß.“ Daher sei der 70er heuer für ihn nicht so vordergründig, denn dafür müsste er mehr auf Wurffeldern antreten, weil die großen Weiten dort eher möglich sind als in Stadien.

Die ständigen Änderungen in der Diamond League sieht Weißhaidinger zwiespältig: Es seien nicht mehr die schönsten Meetings, aber halt jene, bei denen man am meisten verdienen könne. „Sie drehen alles um, ohne die Athleten gefragt zu haben. Zum Beispiel, dass Frauen und Männer im selben Bewerb werfen, da hat sich am Ende von den Zuschauern keiner mehr ausgekannt. Man nimmt diese Änderungen einfach hin mittlerweile“, erklärte er.