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Die Österreicher planen bei der WM den Gipfelsturm

Wenn es etwas gibt, das einen Kletterer so richtig aus dem Tritt bringen kann, dann sind es die Finger. Die Faustregel bei den Kraxlern lautet: bloß ja nichts am Finger haben. Wunde Kuppen, Blasen, verstauchte Gelenke sind der Grauen eines jeden Kletterers, und wenn es, wie bei Jakob Schubert, das Ringband erwischt, dann steht man überhaupt mit dem Rücken zur Steilwand.

Mehrere Monate durfte Schubert keinen Finger rühren, nachdem er sich im Frühjahr am linken Ringfinger das Ringband gerissen hatte. Umso erstaunlicher, dass der Tiroler nach dieser schweren Verletzung rasch wieder zu seiner alten Trittsicherheit und Fingerfertigkeit gefunden hat und als Gold-Favorit zu den Vorstieg-Weltmeisterschaften in Gijon reist. "Natürlich ist es nicht mehr so wie vor der Verletzung", sagt der 23-Jährige, "aber im Wettkampf spüre ich kaum eine Behinderung."

Schubert ist der große Gejagte bei den am Mittwoch beginnenden Titelkämpfen in Spanien. Der Tiroler führt nicht nur aktuell im Weltcup, er ist auch noch der Titelverteidiger. 2012 hatte er sich den Titel gesichert und damit schon in jungen Jahren sämtliche Trophäen gewonnen, die es in der Welt des Sportkletterns zu gewinnen gibt.

Let’s Röck

Der mehrfache Weltcup-Gesamtsieger ist aber nicht die einzige heimische Hoffnung auf den Gipfelsieg. Auch eine österreichische Kletterin greift in Gijon nach einer Medaille. Magdalena Röck war in dieser WM-Saison bisher ein Muster an Konstanz und in der Steilwand die Sicherheit in Person. Die 20-jährige Tirolerin kraxelte noch in jedem Wettkampf auf das Stockerl und gewann zuletzt den Weltcup in Imst sowie den prestigeträchtigen Rock Master-Bewerb in Arco. "Wenn du immer auf dem Podest warst, dann muss das Ziel eine Medaille sein", weiß Magdalena Röck.