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Der neue Spielstil lässt Wacker Innsbruck alt aussehen

Er wolle nicht nach jeder Partie Grundsatzfragen zur Taktik oder zum Spielstil beantworten müssen, hatte sich Thomas Grumser zuletzt öffentlich beschwert. Es wird sich freilich nicht mehr vermeiden lassen, die Strategie und die Ideen des neuen Trainers von Wacker Innsbruck ernsthaft zu hinterfragen.

„Aggressiv“ wolle er spielen lassen, hatte Grumser immer wieder betont, sein Team solle „hoch verteidigen“, den Gegner „früh stören“ und „überzeugend“ auftreten. So weit der ambitionierte Plan des 39-jährigen Nachfolgers von Karl Daxbacher.

Spätestens nach dem 1:3 gegen die Admira muss konstatiert werden: Entweder verstehen die Spieler des FC Wacker ihren Coach nicht, oder sie hören nicht auf ihn. Anders lassen sich die desolaten Darbietungen gegen Rapid (0:2) und gegen die Admira nicht erklären.

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Das vogelwilde Treiben auf dem Platz erweckte erneut den Eindruck, dass der radikale Kurswechsel von Daxbachers defensiverer Grundausrichtung zu Grumsers stürmischerem Stil die Mannschaft auf dem falschen Fuß erwischt hat. Auch weil Wacker nicht unbedingt die Spielertypen hat, um diesen am taktischen Reißbrett so modern wirkenden Plan auf dem Feld in die Tat umzusetzen.

Die erhoffte Stabilität haben die Änderungen bislang jedenfalls nicht gebracht, ganz im Gegenteil, das Abwehrverhalten war in den letzten beiden Partien alles andere als bundesligareif. Vor allem den Routiniers unterlaufen immer wieder haarsträubende Fehler: So gab Kapitän Christoph Freitag mit einem unmotivierten Rückpass eine Vorlage für Kalajdzics Treffer zum 1:0, wie kein Admiraner sie besser machen hätte können.

„Es fehlt die Zuteilung und die Entschlossenheit“, kritisiert Thomas Grumser. Ein Eingeständnis, das beim Tabellenschlusslicht die Alarmglocken schrillen lassen müsste. Sportvorstand Alfred Hörtnagl flüchtet sich derweil in Durchhalteparolen: „Wir müssen jetzt den Kopf hochhalten, die Brust rausstrecken und zusammenrücken.“