Impfung: Olympia-Sportler wollen sich "nicht vordrängen"
Am 4. Februar 2022 beginnen die Olympischen Winterspiele in Peking, zuvor soll aber noch Sommer-Olympia in Tokio stattfinden. Während das Österreichische Olympische Komitee die Einkleidung für Japan mit dem unverändert bestehenden Logo „Tokyo 2020“ seit Monaten in der Heeresbekleidungsanstalt Brunn am Gebirge gelagert hat, müssen bereits die Bestellungen für China finalisiert werden. Doppelgleisig fährt man auch im Bereich Quartiere und Ticketing.
„Wir befinden uns in zwei Planungszyklen und beide sind in der letzten Phase, eine Deadline folgt auf die nächste“, sagte ÖOC-Marketingleiter Florian Gosch. Aber es gelte nur das Motto „Volle Kraft voraus“, denn alle Entscheidungsträger - Internationales Olympische Komitee, Japanische Regierung und Organisationskomitee - halten an den Plänen für die Durchführung der Sommerspiele fest.
Aus wirtschaftlicher Sicht freut man sich, dass mit den meisten langjährigen Partnern trotz der Krise langfristig verlängert werden konnte. Zuvor sollte aber geklärt sein, wie es hinsichtlich der Sommerspiele in Japan mit möglichen Einreisen ausländischer Fans und Wirtschaftspartner aussehen wird. Da erhofft man Klärung im März.
„Die Entscheidung, was internationale Gäste betrifft, steht noch bevor. Unsere Partner haben nach wie vor Interesse, zu den Spielen zu kommen. Sie bleiben dem Thema Olympia treu, haben den Blick nach vorne gerichtet auf 2024 und 2026“, sagte Gosch. Vergangenes Jahr sei das Interesse so groß wie noch nie bei Sommerspielen zuvor gewesen, was mit der positiven Entwicklung im Sommersport und dem Fokus der Unternehmen auf Asien zusammenhänge. Man habe eine Vollauslastung erreicht.
Festgelegt hat das ÖOC bereits, dass es auch in Tokio ein Österreich-Haus geben wird, und zwar nach wie vor am ursprünglich ausgewählten Standort nahe der Shibuya-Kreuzung, wo täglich drei Millionen Menschen vorbeikommen. Einen wie zuletzt betriebenen öffentlichen Bereich wird es nicht geben. Sollte das Worst-Case-Szenario eintreffen und Tokio abgesagt werden, hofft man, dass man auch für die Miet-Kosten des Österreich-Hauses „eine gute Lösung finden“ wird.
Athleten bevorzugt impfen?
Am Thema des bevorzugten Impfens von Spitzensportlerinnen und Sportlern gegen das Coronavirus scheiden sich international die Geister. Ein halbes Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio haben einige Länder wie Israel, Ungarn und Serbien bereits mit Athletenimpfungen begonnen, doch die meisten Nationalen Olympischen Komitees halten sich angesichts der momentan raren Impfstoffe zurück. IOC-Chef Thomas Bach hat sich gegen ein „Vordrängen“ von Sportlern ausgesprochen.
Das IOC hofft freilich darauf, dass die Mehrzahl der Aktiven und Betreuer geimpft zu den Sommerspielen anreisen wird. Im ÖOC wünscht man sich, dass die Impfungen erfolgen, noch ehe die intensivere Vorbereitung oder Wettkampftätigkeit beginnt. „Weil auch leichte Impfreaktionen leistungsmindernd sein können und das notwendige Reisen erleichtert werden würde“, sagte Sportdirektor Christoph Sieber. „Das Sportministerium hat positive Signale zurückgeschickt, dass Athleten in Phase zwei zum Zug kommen können“, berichtete Sieber. „Aber man muss dazusagen, dass niemand erwartet, dass Athleten und auch Tokio-Athleten früher an die Reihe kommen als kritische, systemrelevante Bevölkerungsgruppen, ganz zu schweigen von vulnerablen Gruppen und dem medizinischen Bereich. Es will sich niemand vordrängen."