Salzburg muss warten: Austria holt Punkt in Altach
Mit ein bisschen Altacher Schützenhilfe hätte Red Bull Salzburg heute den Titel feiern können - ein Sieg der Vorarlberger gegen die Austria hätte den Meisterschaftskampf endgültig entschieden. Dazu reichte es aber nicht, zum Abschluss der 32. Runde gab es in Altach ein unterhaltsames 1:1. Entgegen dem Spielverlauf brachte Nikola Dovedan die Hausherren nach einem schweren Fehlpass von Raphael Holzhauser in Führung (25.), Larry Kayode glich noch vor der Pause zum 1:1-Endstand aus (39.)
Mattersburg - Red Bull Salzburg | 2:1 (1:1) |
Rapid Wien - Wolfsberger AC | 4:0 (2:0) |
Sturm Graz - SKN St. Pölten | 3:2 (2:1) |
SV Ried - Admira Wacker | 1:0 (0:0) |
SCR Altach - Austria Wien | 1:1 (1:1) |
Mit dem 1:1 hielt die Austria als erster Salzburg-Verfolger zwar Altach im Kampf um einen Europacup-Startplatz auf Distanz, allerdings verringerte sich der Vorsprung auf den neuen Dritten Sturm Graz auf drei Zähler. Platz zwei bleibt daher auch in den verbleibenden Runden heiß umstritten.
Zwischendurch, um 16.55 Uhr, war Salzburg österreichischer Fußball-Meister, weil Altach durch Dovedan in Führung ging. Mit der ersten Chance. Denn bis dahin war die Austria am Drücker gewesen, hätte durch Kayode schon längst führen müssen. Doch der Stürmer, der Torschützenkönig werden möchte, verjuxte gleich drei Top-Möglichkeiten. Einmal scheiterte er nach Traumpass von Holzhauser (mit dem rechten Fuß) an Altachs Goalie Kobras, dann schoss er nach einer schönen Aktion von Tajouri und Larsen drüber, letztlich war ihm der Winkel vor dem Tor zu spitz. Daneben.
Schlagabtausch
Die Austria trug ihr Spiel generell technisch fein vor, bis zu einem fürchterlichen Fehlpass von Holzhauser, der Altach einen Konter eröffnete, den eben Dovedan zum 1:0 abschloss (24.). Der Treffer zeigte Wirkung bei beiden Teams, vor allem im mentalen Bereich. Altach wachte auf, die Austria zeigte sich verunsichert, man mühte sich plötzlich ob der vermehrten Gegenwehr.
Um 17.10 Uhr war Salzburg plötzlich doch noch nicht Meister. Der starke Tajouri bediente Kayode mit einer idealen Flanke, des Stürmers Stirn streifte den Ball ausreichend, auf dass dieser im langen Eck landete – 1:1 (39.). Im vierten Anlauf hatte Kayode endlich Erfolg.
Die Pause tat vor allem den Altachern gut, denn sie waren in Folge mehr als ebenbürtig und fanden einige gute Chancen vor. Einen Schuss von Ngamaleu entschärfte der ausgezeichnete Goalie Hadzikic, bei einem weiteren von Lienhart musste er nicht eingreifen. Umso mehr bei einem Kopfball von Janeczek. Glück für die Austria, dass Hadzikic zwischen den Pfosten stand. Die Violetten hatten Probleme, ihren roten Faden im Spiel wieder zu finden, viel zu selten gelangte man mit Gefahr vor des Gegners Tor. Für Grünwald und Pires reichte es nur zu Halb-Chancen.
Zufriedenheit
Im Finish des hektischen und emotionalen Spiels hatte es den Anschein, als könnten beide Teams mit dem Remis gut leben, was sie nach dem Schlusspfiff dann auch taten. Nur der überragende Hadzikic zeigte sich nicht zufrieden: „Es war keine schlechte Partie, es wäre für uns mehr möglich gewesen.“ In der kommenden Woche kann man mit einem Heimsieg über Ried nachlegen.
Altach, Cashpoint-Arena, SR Heiß
Tor: 1:0 Dovedan (25.), 1:1 Kayode (39.)
Altach: Kobras - Lienhart, Zwischenbrugger, Janeczek, Galvao (46. Sakic) - Luxbacher, Jäger, Ngwat Mahop (86. Harrer), Schreiner - Ngamaleu (87. Müller), Dovedan
Austria: Hadzikic - Stryger, Kadiri, Filipovic, Martschinko - Serbest - Grünwald, Holzhauser - Pires (90. Salomon), Kayode (89. Friesenbichler), Tajouri (87. De Paula)
Gelbe Karte: Lienhart (59.), Luxbacher (73.) bzw. Serbest (23.), Filipovic (33.), Stryger (50.)
Martin Scherb (Altach-Trainer): "Die Leistung war sehr zufriedenstellend, das Ergebnis ist es nicht. Wir haben über 60 Minuten heute eine Mannschaft gesehen, die sich selbst und den Fans gezeigt hat, dass sie gewinnen will. Letztendlich sind wir am Abschluss gescheitert."
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es ist ein gerechtes Unentschieden. Die ersten 20 Minuten haben ganz klar uns gehört, da haben wir drei Sitzer vergeben. Altach hat in dieser Zeit nur auf Fehler gewartet. Aber Altach war in der zweiten Hälfte klar stärker. Letztlich bin ich froh, dass wir ergebnistechnisch zurückgekommen sind, das war ja nicht immer so in dieser Saison. Wir sind jetzt sicherlich im Vorteil, was die Europa League betrifft. Wir wollten Altach auf Distanz halten, aber gegessen ist die Sache noch nicht."