Rapid schlägt Altach bei Djuricin-Debüt
Von Alexander Huber
Wie im falschen Film fühlten sich die Rapidler in dieser Saison bisher. Dafür erinnerte das Heimspiel gegen Altach an ein Hollywood-Drehbuch, Kategorie besonders gefühlvoll: Ausgerechnet der 36-jährige Steffen Hofmann, der von Ex-Trainer Damir Canadi zum „Ergänzungsspieler“ degradierte Kapitän, führte Rapid zum 3:0.
Wolfsberg - Salzburg | 0:2 (0:1) |
Sturm Graz - SV Ried | 1:0 (0:0) |
Rapid Wien - Altach | 3:0 (2:0) |
Admira - St. Pölten | 2:0 (0:0) |
Mattersburg - Austria Wien | So., 15.00 Uhr |
Der Minusrekord mit zehn Ligaspielen ohne Sieg ist verhindert – und Interimstrainer Goran Djuricin darf sich über einen perfekten Start freuen. Wer es für passend hält, kann sich jetzt ein Wort mit Bezug zu Ostern denken: Von der Fastenzeit bis zur Wiederauferstehung ist bei Rapid 2017 alles möglich. Dabei war nach dem 0:3 in Ried lediglich der „Alte Mann“ neu in die Startelf gekommen, dafür gab es das „alte“ 4-2-3-1 als System.
Wöber rettet gegen Dovedan
Die erste Topchance hatte Altach. Nikola Dovedan holte gegen Christopher Dibon einen Freistoß heraus und zog aus 17 Metern ab. Max Wöbers Kopf war im Weg (5.). Der starke 19-Jährige wurde von Ajax Amsterdam beobachtet und Schösswendter vorgezogen, der die Verunsicherung der letzten Monate „in Ruhe“ abschütteln soll. „Max ist der beste Innenverteidiger Österreichs in seinem Alter“, lobte Djuricin.
Beim ersten präzisen Angriff von Rapid hingegen kam es zur großen Erlösung: Einen Auer-Schuss konnte Andreas Lukse noch stark abwehren, doch Mario Pavelic spielte den Abpraller überlegt zurück. Auf den lauernden Steffen Hofmann, der direkt und mit links verwertete (9.).
Das 1:0 beflügelte die Hütteldorfer. Hofmann legte mit einem Freistoßtreffer nach, doch Dibon war im Abseits (13.). Altach kam im 4-2-3-1-System wie zuletzt gegen den WAC dem Ausgleich noch durch Philipp Netzer nahe – drüber (23.).
Hofmanns Coolness führt zum Erfolg
Endlich gab es wieder Kombinationen über mehrere Stationen zu sehen – so wie vor dem Elfmeter-Foul von Jan Zwischenbrugger an Joelinton. Der Kapitän übernahm Verantwortung und traf cool ins Eck zum 2:0 (29.). Mit dem Doppelpack und insgesamt 127 Pflichtspieltoren für Rapid hat Hofmann einen ganz Großen der grünen Tor-Historie abgehängt: Gerhard Hanappi.
Auf dem Weg zur Vorentscheidung wurde Thomas Murg durch einen von mehreren falschen Abseitspfiffen gestoppt (36.). Für die aggressiven Vorarlberger scheiterte Nicolas Ngamaleu an Tobias Knoflach (43.).
Nach der Pause trieb die Regelauslegung von Schiedsrichter Hameter nicht nur Altach-Coach Martin Scherb die Zornesröte ins Gesicht.
Nach 60 Minuten erhoben sich die 20.200 Zuschauer (minus 30 Altach-Fans), um ihrem „Fußballgott“ zu danken: Für Hofmann kam Philipp Malicsek. Lukse hielt den Tabellenzweiten gegen Murg (63.)und zwei Mal Giorgi Kvilitaia (75., 84.) in der intensiven Partie. Die Gäste stellten noch auf das aus Canadi-Zeiten gewohnte 3-5-2 um, doch Rapid spielt nicht mehr wie unter dem Ex-Coach. Nach Vorlage von Kvilitaia traf Malicsek zum 3:0 (91.).
Mit „Schaum vorm Mund“ sah Dibon seine Kollegen nach Djuricins Ansprache einlaufen. Der „Neue“ predigt aber Demut: „Wir wollten das spielen, was unter Barisic teilweise sensationell gelang. Heute waren wir nur durchschnittlich gut.“
Wien, Allianz-Stadion, SR Hameter
Tor: 1:0 S. Hofmann (9.), 2:0 Hofmann (29./Elfmeter), 3:0 Malicsek (90.+2)
Rapid: Knoflach - Pavelic, Dibon, Wöber, Schrammel - Auer, Schwab - Murg (83. Jelic), S. Hofmann (61. Malicsek), Szanto - Joelinton (73. Kvilitaia)
Altach: Lukse - Lienhart, Zwischenbrugger (71. Aigner), Zech, Galvao - Salomon (87. Zivotic), Jäger, Netzer, Schreiner - Dovedan (46. Mahop), Ngamaleu
Gelbe Karte: Murg (37.), Joelinton (67.), Jelic (90.) bzw. Zwischenbrugger (29.), Mahop (49.), Netzer (68.)