Sport/Bundesliga

Rapid: Kampf um Optimismus im Stimmungstief

0:1, 1:2, 0:1, 1:2 – in schöner Regelmäßigkeit verlieren die Grünen in diesem November die Spiele. Zwischen dem 0:1 gegen den WAC und dem 1:2 gegen Sturm ist bei Rapid viel passiert. Die Aufregung rund um den Rauswurf von Trainer Büskens und Sportdirektor Müller; die Hoffnung auf einen Neustart mit Damir Canadi; die Rückschläge in Salzburg sowie Genk; und die Verzweiflung am Sonntag nach dem schlechtesten Start für einen Trainer in der Rapid-Historie.

All diese Emotionen waren Montagabend bei der Mitgliederversammlung in Hütteldorf präsent, als die Wiederwahl von Michael Krammer auf dem Programm stand. Der Präsident wurde mit 95,76 Prozent bestätigt (ein höherer Wert als bei seinem Antritt 2013) und reagiert mit sechs anspruchsvollen Zielen bis 2019.

Doch ein Sportklub

Trotz allem: Das SK im Vereinsnamen steht für Sportklub. Der sportliche Erfolg ist bei Rapid immer noch das Wichtigste. Finanzielle Rekorde, sogar das Jahrhundertprojekt Allianz Stadion – alles schön und gut, aber positive Stimmung kommt bei diesem Mitgliederverein nur auf, wenn auch der Blick auf die Tabelle glücklich macht.

Deswegen waren viele kritische Wortmeldungen angemeldet. Fragen, die vor einem halben Jahr noch undenkbar gewesen wären.

Krammer hielt vor seiner Wiederwahl eine leidenschaftliche Rede, verzichtete auf Seitenhiebe Richtung Konkurrenz, präsentierte dafür umso mehr Zahlen zur Rapid-Zukunft. Und setzte auf Humor: "Canadi und sein Team sind top. Aber er ist nicht Jesus mit den zwölf Aposteln." Sein Eingeständnis: "Wir machen viel Theater, um mehr Geld zu lukrieren. Das erhöht die Chance auf Erfolg, aber garantieren kann ich ihn nicht."

Der Ruf nach mehr Optimismus wirkte bei Canadi: Trotz des miesen Starts wurde der Neue von rund 1500 Mitgliedern mit Standing Ovations empfangen.

Mit Rapid mobil?

Es gibt jedenfalls viel zu diskutieren. Die Klubspitze würde sich wünschen, dass die Fans dafür den präsentierten Handytarif "Rapid Mobil" (ähnlich wie HoT plus "Rapid Extras") nutzen. Dass vom Gewinn nichts bei der Firma von Krammer landet, betonte der Präsident bereits im KURIER am Sonntag.