Niederlage gegen Sturm: Rapid kriselt weiter
Von Harald Ottawa
Rapid Wien steckt nach dem Gastspiel in Graz noch tiefer in der Krise als zuvor. Die Hütteldorfer unterlagen gegen gnadenlos effiziente Grazer mit 1:2. Damit liegt Rapid nach 25 Runden mit einem Negativrekord von nur 29 Punkten auf dem sechsten Rang - weniger Punkte hatte der Rekordmeister zu diesem Zeitpunkt in der Liga noch nie vorzuweisen. Die Grazer hingegen hielten mit dem Sieg den Anschluss an die Spitze, es fehlen weiter nur zwei Punkte auf die Wiener Austria und weitere zwei Zähler auf Altach.
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Bundesliga-Spielplan:
Austria – WAC 3:0
Altach – Mattersburg 2:0
St. Pölten – Ried 1:0
Admira – Salzburg 1:1
Tabelle
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Rapid startete mit zehn Mann der Elf von der 0:1-Niederlage gegen Salzburg, anstelle des verletzten Traustason stürmte der Georgier Kvilitaia, Joelinton rückte ins linke offensive Mittelfeld zurück. Sturm mit jenen 22 Beinen, die den Altachern beim 3:0 zu flink waren. Für die 15.329 Zuschauer waren die ersten Situationen etwas unübersichtlich, da das Spielfeld dank Rauchbomben der Rapid-Fans (1500 hielten ihrem Team die Treue) einem Waldviertler Feld im November glich.
Bald waren die Bestrebungen beider Teams erkennbar, beide Teams wählten die Offensive als Allheilmittel, ein offener Schlagabtausch war die erfreuliche Folge. Joelinton nach einer schönen Kombination da (er legte sich den Ball zu weit vor), Atik und Schmerböck dort kamen zu guten Chancen. Und links und rechts – wie so üblich bei diesem Duell in der Merkur-Arena – feuerten die Fans ihre Spieler an und tauschten so ganz nebenbei keine verbalen Zärtlichkeiten aus. Auch die Trainer hielt es nicht auf den Bänken.
Rapid-Drang
Freilich, der Treffer stärkte das ohnehin angeknackste Selbstvertrauen bei den Gästen nicht gerade. Das alte Lied (oder Leid): Rapid kämpfte, drückte, spielte gefällig, kam öfter in den Grazer Strafraum, wirkte zunächst aber wie schon in den vergangenen Wochen wenig zwingend. Erst allmählich ergaben sich gute Chancen, dafür gesellte sich ein bisschen Pech dazu: Kopfbälle von Kvilitaia und Dibon verfehlten nur knapp das Gehäuse. Die Grazer leisteten sich im Aufbau zu viele Fehlpässe, kamen aber selbst zumindest unbeschadet in die Kabine.
Aus dieser kam Steffen Hofmann in spielfertiger Ausstattung: Der Routinier durfte bei Rapid zum Spielaufbau beitragen. Und durfte schon in Minute 47 zu einem Freistoß aus 24 Meter antreten, traf aber die Mauer. Rapid drängte weiter, Sturm verlegte sich auf Konterspiel.
Lange erfolglos, ehe es aus heiterem Himmel klappte: Rapid-Goalie Knoflach sah bei einem Weitschuss von Charalampos Lykogiannis nicht gut aus (64. Minute) – auch, wenn bei dessen Hammer aus 35 Metern Entfernung 107 km/h gemessen wurden. Allerdings: Eine Minute zuvor übersah Bieri ein Elferfoul an Kvilitaia.
Rapid ließ sich nicht entmutigen, und wurde nach einem Fehlpass von Lykogiannis einmal auch belohnt: Joelinton verkürzte mittels Schlenzer noch auf 1:2 (81.), Kvilitaia hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Sturm hat damit 16 Punkte Vorsprung auf die Rapidler, die nur noch Sechster hinter der Admira sind.