Klarer Heimsieg für die Wiener Austria
Von Harald Ottawa
Die Wiener Austria hat im dritten Anlauf ihren ersten Heimsieg des Fußball-Jahres 2017 eingefahren. Die Violetten setzten sich am Samstag gegen den WAC souverän mit 3:0 (1:0) durch und sicherten ihren Europacup-Startplatz ab. Der Rückstand des Tabellendritten auf Spitzenreiter Salzburg beträgt sechs Punkte, der Vorsprung auf den Vierten Sturm Graz, der erst am Sonntag Rapid empfängt, deren fünf.
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Bundesliga-Spielplan:
Admira – Salzburg 0:0
Altach – Mattersburg 2:0
St. Pölten – Ried 1:0
Sturm – Rapid (Sonntag 16.30 Uhr)
Tabelle
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Um ein antiquiertes Sprichwort zu bemühen: Aller guten Dinge sind drei. Im Duell mit den Gästen aus Kärnten traf das für die Austria zu. Denn im dritten Liga-Heimspiel 2017 gab es den ersten Sieg der Austria, der WAC wurde im übersichtlich gefüllten Happel-Stadion 3:0 besiegt.
Die Austria versuchte sofort, anzuschreiben, nahm das berühmte Heft in die Hand. Erste statistische Eintragung in Minute zwei: ein Eckball von Holzhauser. Der bekam aber die Note fünf, der Musterschüler traf direkt ins Außennetz. Derselbe prüfte mit einem Weitschuss die Lauffreudigkeit der Ballbuben – drüber. Der erste Höhepunkt: Hadzikic spielte unbedrängt den Ex-Austrianer Leitgeb an, der zog Richtung Tor und fiel nach einem Zweikampf mit dem Austria-Goalie. Referee Kollegger pfiff auf den Pfiff – zweifelhafte Entscheidung. „Da hatten wir etwas Glück“, gab Austria-Trainer Thorsten Fink zu.
Gefälligkeiten Glück für die Austria, die sich lange ein bisschen schwer tat, die WAC-Defensivabteilung mit einer fünfköpfigen Verteidigerkette vor unlösbare Probleme zu stellen. Der Ball war zwar hauptsichtlich im Besitz der Wiener, die gut kombinierten und von der Seite ein gefälliges Spiel aufzogen, der letzte Pass landete aber selten beim Adressaten. Eigentlich auch jener in der 34. Minute nicht: Kapitän Grünwald tankte sich rechts durch, bevor ein Austrianer seinen Fuß hinhalten konnte, tat es WAC-Verteidiger Sollbauer: 1:0 mit einem Eigentor.
Nun waren der Bann und auch die Gäste gebrochen, die Austria erkannte, dass man in dieser Saison gerne gegen den WAC spielt (bislang 4:1 und 3:0). Filipovic köpfelte in Minute 44 an die Latte.
Nach Wiederbeginn wurde die Austria noch wirkungsvoller. Zunächst scheiterte Holzhauser noch an Tormann Kofler, doch in der 54. Minute hatte er seine begabten Beine im Spiel: Dieses Mal ein gelungener Eckball, Rnic verlängerte ungeschickt, Alexander Grünwald köpfelt ein. Achtes Saisontor für den Leitwolf der Violetten. Und der elfte Kopfball-Treffer für die Austria in dieser Saison (Liga-Bestwert).
Die etwas mehr als 6000 Zuschauer und vor allem die Gäste bekamen dann eine Verschnaufpause, ehe der frischgebackene nigerianische Teamspieler Larry Kayode einen Zweikampf gegen Rnic gewann, diesem davoneilte und auf 3:0 stellte (81.). Die Austria bewies in Hälfte zwei erneut ihre gute Ausdauer. Fink: „Wir waren sehr spielfreudig und haben verdient gewonnen.“
Wien, Happel-Stadion, 6.053, SR Kollegger.
Tore: 1:0 (34.) Sollbauer (Eigentor), 2:0 (54.) Grünwald, 3:0 (81.) Kayode
Austria: Hadzikic - Larsen (91. Blauensteiner), Rotpuller, Filipovic, Salamon - Serbest (88. Prokop), Holzhauser - Pires, Grünwald, Venuto - Kayode (83. Friesenbichler)
WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Drescher, Palla - M. Leitgeb, Klem, Tschernegg (70. Offenbacher) - Orgill (70. Ouedraogo), Prosenik (70. Topcagic)
Gelbe Karten: Serbest bzw. Drescher, Klem, Leitgeb, Tschernegg
Thorsten Fink (Trainer Austria): "Ich denke, wir haben verdient gewonnen, den Ball gut laufen gelassen. In dieser einen Situation hatten wir Glück. Aber selbst wenn der Elfer gegeben wird, hätten wir heute das Spiel drehen können. Wir hatten viel Spielfreude, gute Ballbesitzpassagen und ein schnelles Spiel nach vorne. Wir haben den Gegner auch so erwartet, waren nicht überrascht. Wir freuen uns jetzt auf Salzburg, sind gut drauf."
Alexander Grünwald (Torschütze Austria): "Wir waren von 1. Minute an hellwach, in der zweiten Hälfte war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Tor fällt. Vielleicht können wir nächste Woche in Salzburg überraschen, dann ist wieder etwas möglich."
Heimo Pfeifenberger (Trainer WAC): "Wir haben mit einem anderen System gespielt, haben gesagt, wir machen das. Am Anfang lief es so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber in gewissen Situationen waren wir zu hektisch. Dann diese strittige Situation beim Stand von 0:0 mit dem, denke ich, Elfer. Aber es ist das passiert, was die Austria auszeichnet. Sie haben viel Geduld und Ballbesitz und nützen Unsicherheiten des Gegners aus. Es war ein verdienter Sieg. Wir haben ihnen die drei Tore praktisch geschenkt."
Mario Leitgeb (Spieler WAC): "Ich wollte den Ball erwischen, er berührt mich und bringt mich aus dem Gleichgewicht. Schon der Versuch wäre strafbar und damit ein Elfmeter."