Sport

Boxer Nader kämpft um EU-Titel

Für Österreichs Box-Hoffnung Marcos Nader geht es zurzeit wahrlich Schlag auf Schlag. Erst am Samstag absolvierte der 22-jährige Wiener erfolgreich den 16. Profikampf. In Bamberg (D) ließ der nach wie vor ungeschlagene Nader dem Franzosen Damien Bertu (30) keine Chance. Nader blieb unverletzt und somit steht dem bereits im Vorfeld angekündigten ersten Titelkampf des Mittelgewichtlers (bis 72,574 kg) nichts im Wege.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass es Nader am 2. November im Schwechater Multiversum vor eigenem Publikum mit Roberto Santos zu tun bekommt. Der 30-jährige Spanier eroberte ebenfalls erst am Samstag gegen Naders Sauerland-Stallkollegen Dominik Britsch den EU-Titel der European Boxing Union (EBU). Diesen EBU-Gürtel will Nader als Herausforderer nun vor bis zu 3000 Zuschauern an sich reißen.

Im internationalen Wirrwarr der Boxverbände ist die EBU mit Sitz in Italien eine seriöse Adresse, die auch den offiziellen Europameister stellt. Der EU-Titel ist eine beliebte Trophäe beim Aufstieg in den Ranglisten der vier großen Weltverbände. EU-Titelträger waren schon der spätere Weltmeister und Felix Sturm-Bezwinger Javier Castillejo aus Spanien sowie international anerkannte Kämpfer wie Lorenzo Di Giacomo (Italien), Mahir Oral (Deutschland) und Grzegorz Proksa (Polen).

Naders Gegner Santos blickt mit seinen 30 Jahren auf 27 Kämpfe zurück. Neben 18 Siegen (zehn durch K.o.) musste "El Tigre de Benidorm" ("Der Tiger von Benidorm") auch sechs Niederlagen einstecken. In der Anfangsphase seiner Karriere ging er dabei zwei Mal k.o. Außerdem boxte er zwei Mal Unentschieden.

Mehr Kämpfe, mehr Titel

Österreichs Kampfsportszene hat in den nächsten Monaten noch mehr zu bieten. Thaibox-Weltmeister Fadi Merza aus Wien verteidigt seinen WKA-Mittelgewichtstitel gegen den Chilenen Nicolas Jorge Herrera. Der 34-Jährige kündigt für den Fight am 29. September in den Pratergalerien gegenüber des Riesenrads ein "Gustostückerl" an. "Herrera ist ein starker Kämpfer. Ich bereite mich zusammen mit meinem Coach Marco Fidanzia mit allerhöchster Konzentration vor", verspricht der Weltmeister.

Vorbei ist die Sommerpause auch für Kickboxerin Nicole Trimmel aus dem Burgenland. Die 29-Jährige will sich nach einem Ausflug ins Boxen wieder mehr auf ihre Stammdisziplin konzentrieren. Ende Oktober startet sie als Titelverteidigerin bei der WAKO-Europameisterschaft im Leichtkontakt. Ende November folgt dann der Vollkontaktbewerb in Bukarest. Ganz verzichten will Trimmel auf das Boxen dann aber doch nicht, sie tritt auch bei den Staatsmeisterschaften in Wien an, die vom 4. bis 7. Oktober über die Bühne gehen werden.