"Betrüger": Aufregung nach dem Aus von Darts-Weltmeister Price
Gerwyn Price blickte mit nur einem Wort auf die WM zurück, aber das hatte es in sich. Der entthronte Darts-Weltmeister hat nach dem Viertelfinal-Aus bei den Titelkämpfen in London vorerst auf große Analysen oder Bilanzen verzichtet. Er postete nach der 4:5-Niederlage gegen Englands Michael Smith in der Nacht auf Sonntag hingegen auf Instagram: „Cheats“, was auf deutsch so viel heißt wie „Betrüger“ und setzte dazu einen Emoji, der einen Daumen nach oben zeigt.
Die Botschaft war offensichtlich an einen Fan gerichtet, der den Titelverteidiger im Alexandra Palace immer wieder störte. Der „Iceman“, wie Price genannt wird, hatte sich beim hochklassigen Viertelfinale so irritiert gefühlt, dass er kurz sogar seine Wurfserie unterbrach, um den Schiedsrichter über den Störer zu informieren.
Ständige Störung
Selbst Sieger Smith erklärte nach der Partie: „Jemand von hinten rief ständig meinen Namen, das brachte auch mich raus.“
Der muskelbepackte Price ist trotz seiner großen Erfolge nicht besonders beliebt und wurde vor allem bei der WM in London häufig ausgebuht und ausgepfiffen.
Dem 36 Jahre alten Weltranglistenersten und Weltmeister aus Wales gelang zwar am späten Samstagabend im Viertelfinale gegen Michael Smith ein sogenannter Neun-Darter (neun Würfe von 501 auf null Punkte), er verlor das hochklassige Duell mit dem englischen Weltklassespieler danach aber knapp mit 4:5.
Neun-Darter-Rekord
Price' Neun-Darter war zuvor bereits der dritte bei der laufenden WM, so etwas gab es in der Geschichte des Turniers noch nie. Vorher hatten bei der WM 2022 der Schotte William Borland (17. Dezember) und der Litauer Darius Labanauskas (18. Dezember) das perfekte Spiel vollbracht.
Mit einem 6:3 über seinen Landsmann James Wade sicherte sich Michael Smith am Sonntagabend den Einzug ins Finale am Montag (21 Uhr), damit spielt er zum zweiten Mal nach 2019 um die Sid Waddell Trophy - seinerzeit unterlag er dem Niederländer Michael van Gerwen mit 3:7.
Sein Gegner ist der Schotte Peter Wright, der seinen Landsmann Gary Anderson weit nach Mitternacht in einer Partie mit insgesamt 39 180er-Würfen mit einem 6:4 verabschiedete.