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Aus für Melzer in Wien

Jürgen Melzer hat beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle erstmals seit 2008 eine Partie verloren. Der Turniersieger 2009 und 2010 kassierte gegen den Südafrikaner Kevin Anderson drei Breaks und verlor nach 1:03 Stunden 3:6, 3:6. "Ich bin noch nie so machtlos gewesen gegen einen Aufschläger", sagte Melzer, "ich hatte das Gefühl, dass ich gar nicht Tennis gespielt habe - zwei, drei Ballwechsel, nicht mehr. Er hat mich aus der Halle serviert."

14.000 Augen können bezeugen, dass die Partie den Unterhaltungswert eines Tankvorgangs hatte: Man steckt den Stutzen ins Loch, schaut völlig sinnentleert auf die rotierenden Zahlen, vergisst dabei die Zeit und wird erst durch das "Klick" geweckt, wenn der Tank voll ist. Ähnlich enthusiasmiert sah's auch Jürgen Melzer: "Wäre ich Zuschauer gewesen, wäre mir langweilig geworden."

Schlagfertiges Kerlchen

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Und trotzdem: Anderson spielt für einen 24-jährigen, einfachen Turniersieger, der auf Platz 32 der Weltrangliste liegt, unglaublich schlagfertiges Tennis. Er hatte Melzers Spiel nach wenigen Bällen analysiert und nahm den Deutsch-Wagramer Stück für Stück auseinander. Melzer hatte weder Breakball, noch schaffte er bei Aufschlag Anderson Einstand.

Die zwei Höhepunkte: Anderson serviert ein Ass mit 201 km/h - mit dem zweiten Aufschlag; und Melzer gaberlt den Ball, nachdem er ihn ins Netz geschlagen hat, drei Mal und volliert ihn per Fuß ins gegnerische Feld - seine einzige gute Aktion an diesem Abend.

Zur Belohnung darf die Servierkraft aus Johannesburg am Samstag im Semifinale gegen Juan Martin Del Potro loslegen. Der Argentinier, der 2009 die US Open gewonnen hat, besiegte den Wien-Sieger 2001, Tommy Haas, in zwei Sätzen.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Dominic Thiem ist gerächt. Der Belgier Darcis, der den 18-Jährigen im Achtelfinale geschlagen hatte, unterlag dem Deutschen Brands.

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