Romy

"Nicht auf jung tun"

Show-Legende Peter Rapp fragt beim KURIER-Interview zuerst nach dem Datum. 25. März. Warum? „Vor zwei Jahren und zwei Tagen starb Liz Taylor.“ Er bewundert sie. Wie alle, die „etwas erreicht haben.“

KURIER: Herr Rapp, haben Sie etwas erreicht?
Peter Rapp:
Ich bin selbstkritisch und nicht ehrgeizig. Mir ist vieles in den Schoß gefallen. Ich weiß, man nimmt mir die nicht vorhandene Eitelkeit nicht ab. Aber es ist so. Ich bin zufrieden mit dem, was ich geschafft habe.

Sie sind jetzt wieder für eine ROMY nominiert.
Ich gehe nur wegen meiner Tochter hin.

Warum? Misstrauen Sie der Bussi-Bussi-Gesellschaft?
Nein, ich küsse ja selbst sehr viel. Ich weiß nur nicht, was ich dort soll.

Wir haben vor zwei Jahren schon ein Interview gemacht. Damals wollten Sie nur per eMail kommunizieren. Warum jetzt doch persönlich?
Wer weiß, ob es nächstes Jahr noch geht? Ich werde siebzig! Ich war damals skeptisch, weil bei Interviews permanent Fragen nach meinem Privatleben kamen.

Beruflich hat sich seither viel für Sie verändert.
Schuld sind Grissemann und Stermann, die mich in ihre Sendung geholt haben. Aus irgendeinem Grund haben die Jungen Sympathien für mich gefunden.

Worauf führen Sie das zurück?
Ich versuche nicht, jung zu tun. Ich habe drei Kinder, junge Erwachsene. Denen höre ich aufmerksam zu.

Holen Sie sich Rat bei ihnen, etwa, ob Sie bei der Großen Chance mitmachen sollen?
Meine Töchter haben nur an die Nähe zu Sido gedacht. Deswegen wurde ich ins Gefecht geschickt.

Sie haben sich in der Sendung nobel verhalten, als die Probleme mit Sido aufgetaucht sind.
Ich hab mich keinem Geheul angeschlossen. Ich bin denkbar ungeeignet, über moralische Grundsätze zu reden. Und Sido war ein idealer Gesprächspartner.

Werden Sie wieder so eine Sendung machen?
Keine Ahnung.

Würden Sie gerne?
Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden. Meine Zukunft liegt sowieso hinter mir.

Es gab auch negative Überraschungen. Die Ausladung von Licht ins Dunkel.
Aber geh’! Ich hätte mir keinen besseren Abgang wünschen können. Es hat sich daraus viel ergeben. Wenn man’s genau nimmt, mach ich jetzt erst Karriere.

Zweite Karriere.
Eher die fünfte.

Angst , dass es die letzte ist?
Nein. Ich genieße, dass ich jetzt hier sitze, mir einen Caffè Latte leisten kann und noch alle Zähne im Mund habe.