Ein Schlawiner als Schnösel
Servus und Pfiat di – am Set zu Gerhard Polts neuer Kino-Satire „Und Äktschn“ in Freilassing herrscht Hektik. Den 40-jährigen Schauspieler Michael Ostrowski („Schlawiner“, „Vier Frauen und ein Todesfall“) bringt das nicht aus der Ruhe. Er sitzt entspannt in der Stube des Lokals Weißbräu, hat noch Zeit bis zur nächsten Szene, für die ihm in der Maske wieder das Haar gegelt wird und er sich im Kostümwagen in einen Anzugträger verwandelt. Der KURIER Romy-Nominierte (für seine wöchentliche Puls4-Satireshow „Demokratie“) nützt die Pause für ein Interview: „Griaß di“, sagt der Mann mit der Zahnlücke.
Wunschbesetzung
In der Satire, die Ende des Jahres ins Kino kommt, spielt Ostrowski einen Bankdirektor aus der bayrischen Provinz. Der schreibt einen fiktiven Filmwettbewerb aus, um mittels „Kulturförderung“ dem Hobbyfilmer Hans Pospiech (Gerhard Polt) Geld abzuzapfen. Seine Rolle beschreibt Ostrowski, der in Wien lebt und seit Jahren mit Kollegin Hilde Dalik liiert ist, als „nett, aber auch schnöselig.“ Als Schnösel geht er im echten Leben keineswegs durch. In ausgewaschener Jeans, mit Kapuzenpulli und Kappe versucht Ostrowski für den Fotografen „so cool auszusehen wie Nick Cave“, dessen Konzert er am Vortag in Berlin besucht hatte.
Neben Volksoperndirektor Robert Meyer (er spielt einen Plattenladenbesitzer) steht auch Ostrowskis Film-Mutter aus der ORF-Serie „Vier Frauen und ein Todesfall“ – Brigitte Kren – vor der Kamera des neuen Polt-Films. Diesmal hat er das Sagen: „Sonst darf sie mich immer z’ammscheißen, da bekomm’ ich die Dachteln. Jetzt ist es mal umgekehrt. Sie spielt meine Sekretärin.“