Thailand sperrt Ko Similan für Übernachtungsgäste
Auf der thailändischen Ferieninsel Ko Similan sind künftig keine Übernachtungen mehr erlaubt. Die kleine Insel an der Westküste in der Andamanensee darf nur noch von Tagestouristen betreten werden. Damit wollen die Behörden Umweltschäden verhindern.
Ko Similan, das zu einem Nationalpark gehört, liegt etwa eine Stunde Bootsfahrt von der Küste entfernt. Dort gibt es mehrere Bungalows und Campingplätze, die alle dem Staat gehören. Bisher galt die Insel noch einigermaßen als Geheimtipp.
Der Chef der zuständigen Meeresschutzbehörde, Thon Thamrongnawasawat, begründete das Verbot in der "Bangkok Post" (Donnerstag) mit einer "überwältigenden Zahl" an Touristen, die inzwischen auf die Insel wollten. "Auch künftig können sie wandern, schwimmen und tauchen. Aber am Ende des Tages müssen sie wieder runter." Die Bungalows werden jetzt umgebaut.
Kürzlich hatte Thailand bereits beschlossen, den Strand von Maya Bay auf der Inselgruppe Phi Phi für vier Monate zuzumachen, damit sich die Korallenbänke dort erholen können. Der Strand wurde durch den Hollywood-Film "The Beach" weltbekannt. Auf den Philippinen wurde die Insel Boracay bis November geschlossen, weil es dort inzwischen zu viele Touristen gibt.
Auch Traumstrand aus "The Beach" wird gesperrt
Der Traumstrand aus dem Hollywood-Film " The Beach" ist von Freitag an für vier Monate gesperrt. Damit soll sich die Maya Bay - so der offizielle Name des Strandes auf der Insel Ko Phi Phi im Süden Thailands - vom Ansturm der Touristen erholen können, die ihn regelrecht belagern. Die Umweltschäden sind massiv.
Mit Beginn der Hauptsaison im November dürfen Urlauber allerdings wieder ins Wasser gehen - wenn auch nicht mehr bis zu 5.000 Menschen wie bisher, sondern höchstens nur noch 2.000. Trotz der Abhängigkeit vom Tourismus hat in Thailand langsam ein Umdenken eingesetzt.
Korallenbänke sollen sich erholen
Mit der Schließung von Maya Bay soll vor allem den dortigen Korallenbänken die Möglichkeit gegeben werden, sich zu regenerieren. Der Strand mit weißem Sand, türkisblauem Wasser und Palmen ist bei Thailand-Urlaubern extrem beliebt. Viele Touristen stellen sich ins Wasser, um vor der Traumkulisse Selfies zu machen. Aber auch Plastikmüll schwimmt herum. Immer wieder kommt es zudem vor, dass Schnorchler Korallen abbrechen. Zeitweise ankern dort Dutzende Boote. Kontrolliert wird dies von Strandwärtern über ein Schichtsystem.
Experte: Dauerhafte Schließung wäre besser
Bekannt wurde der Strand vor allem durch "The Beach", ein Film über amerikanische und europäische Rucksack-Touristen aus dem Jahr 2000 mit Leonardo DiCaprio in einer der Hauptrollen. Experten zweifeln, dass die viermonatige Pause genug ist. Der Meeresbiologe Thon Thamrongnawasawat sagte: "Zeitweise Schließungen können ein Stück weit helfen. Ideal wäre aber nur eine dauerhafte Schließung, was nicht möglich ist, weil wir vom Tourismus abhängig sind."
Von Thailands Bruttoinlandsprodukt beruhen 20 Prozent auf Einnahmen aus dem Tourismus. Dieses Jahr rechnet das Land mit insgesamt 38 Millionen Besuchern, drei Millionen mehr als im vergangenen Jahr. Auch anderswo in Südostasien reagieren die Behörden inzwischen auf Umweltschäden durch Tourismus: Die philippinische Insel Boracay, mehrfach ausgezeichnet als "schönste Insel der Welt", ist derzeit ein halbes Jahr für alle Urlauber geschlossen.