Leben/Reise

Neues aus der Korallen-Kinderstube

Im türkisblauen Wasser des indischen Ozeans leuchtet mir meine Koralle Wurzel in schönen, klaren Gelbtönen entgegen. Sie ist ganz schön gewachsen und, viel wichtiger, sie hat im Ozean vorerst überlebt. Vor einem Jahr habe ich die Koralle für 25 US-Dollar adoptiert und im Gegenzug dafür regelmäßig Bilder von ihr erhalten, ihr beim Wachsen zugesehen und ihre Entwicklung beobachtet.

Alle Inhalte anzeigen

Adoption

Das Malediven-Luxusresort Huvafen Fushi bietet das Korallenadoptionsprogramm bereits seit 2008 an. Meine Koralle Wurzel war Nummer 1395, jetzt ist das Resort bei Nummer 2018 angelangt. Jede Woche werden auf Huvafen Fushi, einer Luxus-Insel im Nord-Malle-Atoll, etwa drei bis vier neue Korallen adoptiert. Sie finden ihre neue Heimat in den ersten zwei Jahren in einer eigens eingerichteten Korallen-„Nursery“, wo sie unter ständiger Beobachtung einer Meeresbiologin stehen. Nach zwei Jahren werden die Korallen dann in die freie Wildbahn entlassen.

„Für viele ist es eine ganz neue Erfahrung sich an der Riff-Restaurierung und Instandhaltung zu beteiligen“, erklärt die neue Meeresbiologin Nicole. Sie löste vor kurzem die Ökologin Barbara Gratzer aus Wien ab, mit er ich vor einem Jahr zu dem Metalltisch geschnorchelt bin, wo meine Koralle Wurzel ihre Heimat gefunden hat.

Gefährdet

Korallen-Riffs sind sehr empfindlich und können durch diverse Umweltereignisse stark geschädigt werden. 1998 starben etwa aufgrund des Wetterphänomens „El Nino“ und der damit einhergehenden Wassererwärmung zahlreiche Korallen bzw. sie waren von der sogenannten „Korallenbleiche“ betroffen. Instandsetzungsprogramme wie das auf Huvafen Fushi sind daher nicht nur ein Genuss für die Urlaubsgäste, sondern ein wertvoller Beitrag zur Instandhaltung der Riffs. Die Riffs sind ja wiederum eine der größten Attraktionen für Schnorchel-Fans und Taucher.

Alle Inhalte anzeigen
Das Riff, das zum Resort gehört, bietet eine sehr große Artenvielfalt an. Neben Korallen sind auch Ammenhaie und Riesen-Stachelmakrelen keine Seltenheit. Wer die Unterwasserwelt nicht selbst erkunden will, kann dies auch im weltweit einzigen Unterwasser-Spa tun. Das Riff rundherum wurde zwar künstlich angelegt, bietet jedoch neben vielen bunten Korallen auch zahlreiche Fische zur Beobachtung.

Unterwasser-Spa

Das Besondere: Man kann den Fischen auch während der Massage über einen Spiegel im Boden beim Schwimmen und Fressen von Plankton zusehen. Die Barfuß-Insel, die zur Per Aquum-Gruppe aus Singapur gehört, verfügt über insgesamt 44 Beach- und Wasser-Bungalows, alle mit eigenem kleinen Pool. 2012 wurde renoviert.

Mit der Meeresbiologin können Korallen-Paten ihre Koralle auch wiederbesuchen – bis die Koralle nach etwa zwei Jahren umgesiedelt wird. Dieser Besuch steht noch aus. Ich begnüge mich vorerst mit den Fotos.