Leben/Reise

Eine Insel, auf der Hunderte Puppen in Bäumen hängen

Gänsehaut beim Reisen muss nicht zwingend vor Entzückung sein. Sehenswert ist es manchmal trotzdem. Das beweist die gruselige Attraktion in Mexiko Stadt: die „Isla de las Muñecas“. Auf der kleinen Insel im Süden hängen Hunderte Puppen, denen teilweise Gliedmaßen fehlen, in den Bäumen. Der Legende nach wurde im Wasser vor der Insel einst ein Mädchen mit ihrer Puppe gefunden. Der Ranger der Insel und ihr einziger Bewohner, Don Julian Santana Barrera, konnte das Kind nicht retten und hing ihre Puppe aus Respekt an einen Baum in der Nähe des Fundortes. Bald danach erzählte er vom Geist des toten Mädchens, der ihn verfolgen würde. Er wollte ihre Schreie und ihre Forderung nach Spielzeug ständig gehört haben. Also sammelte Santana weggeworfene Puppen, die er in den Kanälen fand, um den Geist des Mädchens damit zu beruhigen.

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Er hing mehr und mehr Puppen an die Bäume, um sie zu beschwichtigen, bis es so viele waren, dass die Insel den Zweitnamen „Insel der Puppen“ erhielt. Heute wird der Ort von Einheimischen oft für Mutproben genutzt, wer besonders mutig ist, verbringt eine Nacht auf der Insel. Die meisten Puppen bewegen sich mit dem Wind in den Bäumen und suggerieren so, lebendig zu sein. Einziger permanenter Bewohner ist heute Anastacio Santana, der Neffe des verstorbenen Julián Santana Barrera. Wer ihn besuchen will, muss Eintritt zahlen.

Auch Reisen von Flash Pack nach Mexiko führen u. a. auf die Insel. Die bis zu 14 Teilnehmer erhalten einen Einblick in alte mexikanische Traditionen, die Reise führt außerdem in die farbenfrohe Stadt Puebla, bevor sich die Flashpacker durch die kulinarische Hauptstadt Oaxaca im Süden des Landes probieren.