Dreiländer-Reise zu Buchten, Brücken und Bollwerken
Früh am Morgen liegt eine angenehme Stille über Dubrovnik. In den hellen Steinplatten der Straße, von abertausenden Füßen blank poliert, spiegelt sich jetzt der blaue Morgenhimmel, wo einige Schwalben kreisen und laut zwitschern. Es klingt wie Musik beim Morgenspaziergang auf der Prachtstraße Placa, die die Altstadt quert. Sie beginnt hinter dem Tor beim alten Stadthafen wo kleine Fischerboote in sanften Wellen schaukeln, führt vorbei am gotisch-renaissancen Sponza-Palast und an alten Herrschaftshäusern aus weißem Kalkstein.
Viele Cafés und Restaurants säumen diese Straße, in denen beflissene Kellner die noch verwaisten Tische decken. Es werden Einblicke rechts in enge Quergassen gewährt, wo Treppen steil hinauf führen. Die Placa endet beim großen Onofrio-Brunnen, an dem gerade ein junges Pärchen Platz genommen hat und das mitgebrachte Frühstück genießt, beäugt von einer hungrigen Katze.
Acht Glockenschläge vom Turm der Franziskaner-Kirche gegenüber kündigen das nahe Ende dieser beschaulichen Stimmung an. Die ersten Touristenbusse halten. Eine nicht enden wollende Menschenkette strömt über die Zugbrücke und durch das Pile-Tor im Westen in die Altstadt hinein.
Faszinierende Altstadt
Dieses Erlebnis verdankt man einem Tipp der kroatischen Führerin: „Nehmen Sie beim Strandhotel in der Früh den ersten Linienbus und Dubrovnik gehört Ihnen.“ Am Tag davor bemühte sie sich, einer Gruppe von Österreichern die Schönheiten der Stadt zu zeigen. Zur selben Zeit wie Tausende Touristen aus der ganzen Welt, die sich während der Saison fast täglich dicht an dicht durch die Stadt drängen. Etwas entspannter ist dann der Gang über die mächtigen Wälle und Bastionen der Stadtmauer, die die Altstadt schützend umschließt. Mit faszinierenden Einblicken auf das architektonische Gesamtkunstwerk an Bauten und großartigen Ausblicken über die kräuselnden Wellen der Adria hinaus zu den Inseln. Dubrovnik wird aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung als „Perle der Adria“ bezeichnet.
Brückenbau in Mostar
Dubrovnik bietet sich perfekt als Ausgangspunkt für Sternfahrten in die weitere Umgebung an. Erstes Ziel ist Mostar in Bosnien-Herzegowina, nur 150 Kilometer entfernt. Die Busfahrt entlang der Küste, im Frühjahr von sattem Grün überzogen, lohnt mit tollen Ausblicken auf die adriatische Inselwelt. Entlang eines fruchtbaren Flusstals, wo Wein gedeiht und sogar Kiwis angebaut werden, gelangt man nach Mostar, zur größten Stadt von Bosnien-Herzegowina. Stari Most, die bekannte steinerne Bogenbrücke, wurde im Jahre 1566 als ein Meisterwerk der damaligen Baukunst errichtet. Während des Bosnien-Krieges 1993 zerstört, wurde sie ab 1997 nach alten Plänen zum Teil mit Originalsteinen mit Unterstützung aus der ganzen Welt wieder aufgebaut und 2004 eröffnet. Heute schreitet man nachdenklich über die steilen, blank geschliffenen Stufen der Brücke, die jetzt als Symbol der Versöhnung gilt und unter dem Schutz der Unesco steht.
Markthandel wie früher
Keine 40 Kilometer von Dubrovnik entfernt liegt Trebinje, nach Mostar die zweitgrößte Stadt der Region in Bosnien-Herzegowina. Am Samstag ist Markttag im Stadtpark. Auf einfachen Ständen im Schatten von mächtigen Platanen werden regionale Delikatessen verkauft, wie Honig, veredelte Obstsäfte oder Frischkäse, der in Ziegenhäuten aufbewahrt wird. Überall werden Kostproben angeboten, um die Wahl zu erleichtern. Männer fühlen sich am Rande des Treibens besser aufgehoben, was die gut besetzten Schanigärten der Cafés ringsum zeigen, wo aromatischer türkischer Kaffee serviert wird. Ein Abstecher zur alten, steinernen Perovíc-Brücke am Rand der Stadt ist ebenfalls lohnenswert.
Leben wie damals
Im südlichsten Zipfel Kroatiens, einige Kilometer hinter dem Flughafen Dubrovnik, besinnt man sich abseits der Touristenströme alter Traditionen. Kühle Bäche sprudeln munter durch die bewaldete Landschaft beim Dorf Ljuta.
Zur Begrüßung gibt’s Slivovic, von hübschen Mädchen in Tracht gereicht. Dann wird man über schmale Brücken zur alten Wassermühle geführt. Wie vor 100 Jahren dreht sich der mächtige Lavastein und mahlt Maiskörner zu Mehl.Klopfgeräusche dringen aus einem anderen Steinhäuschen, eine Textilmühle, in der in vier Stunden ein Walkstoff gefertigt wird.
In einem kleinen Bauernhof mit 400-jähriger Geschichte erklärt man sowohl den Dreschkreis, wo früher die ganze Familie mithelfen musste, als auch die Funktion der alten Olivenpresse, mit der man aus 200 Kilo Oliven etwa 1 bis 1 ½ Liter Öl gewinnen konnte.
Begleitet von Folklore serviert man schließlich im alten Hof selbstgebrannten Schnaps und getrocknete Feigen, auf einem Steinherd zubereitetes Fleischgericht und hervorragenden Wein.
In Nachbars Buchten
Steile bewaldete Berghänge flankieren die Straße nach Süden, nach Montenegro, bis man an die Bucht von Kotor stößt. Von hohen Bergen umgeben, dunkelblau und in der Sonne glitzernd, ein großer Fjord mit vielen Einbuchtungen, der tief ins Landesinnere schneidet. Hier ist ein Kreuzfahrtriese unterwegs, der bedächtig ganz ans Ende der vielen Schlingen steuert, zur Stadt Kotor.
Die mittelalterliche Altstadt mit ihren prächtigen Palästen und Kirchen wird von massiven Festungsmauern umgeben. Der Rundgang endet für die meisten Besucher in einer der kleinen Bars oder einladenden Restaurants. Wer trittfest ist, für den zahlt sich der steile Aufstieg zur Ruine der Festung von Kotor aus. Oben angelangt wird man mit einem fantastischen Blick über Stadt und die weite Bucht belohnt.
Schmucke Yachten
Wieder zurück an der Küste erreicht man die Stadt Budva. An der südlichen Stadtmauer lädt ein Sandstrand zum Baden ein. Die bestens erhaltene Altstadt dahinter, mit romanischen Kirchen und steinernen Palästen, ist von malerischen engen Gassen durchzogen. An der Hafenmole bei der nördlichen Stadtmauer haben einige schmucke Yachten festgemacht. Auch „rot-weiß-rot“ lässt sich unter den vielen Schiffsflaggen entdecken.
Eine Schifffahrt vor Dubrovnik zeigt die Mächtigkeit der Befestigung am deutlichsten. Der Kapitän steuert das Ausflugsboot weiter der Küste entlang über die sanfte Adria. Mit Glück sieht man einige Delphine, die ihre Sprungkünste zeigen. In der ruhigen Bucht einer Halbinsel mit dem mittelalterlichen Städtchen Cavtat wird zwischen den zahlreichen Segeljachten angelegt. Der Spaziergang, vorbei am Franziskanerkloster aus dem 15. Jh., führt hinauf zum Friedhofshügel. Von hier reicht der Blick weit zurück, über das in der tief stehenden Sonne funkelnde Meer bis zum mächtigen Bollwerk der Stadt Dubrovnik, der Perle der Adria.
Wenn Senioren auf Reisen gehen
Die oben beschriebene Reise war organisiert als Frühjahrstreffen von Seniorenreisen, dem Reisebüro des Pensionistenverbandes. An den fünf Wochen-Turnussen haben jeweils etwa 1000 Gäste teilgenommen.
Mitreisende Gruppen bilden sich oft schon lange davor in Orts- bzw. Bezirksgruppen des Verbandes. Charterflüge werden direkt von allen großen Flughäfen in Österreich angeboten. Diese Reisen bieten spezielle Services, wie z.B. Gepäcktransport von daheim bis ins Hotel oder ein Ärzteteam aus Österreich, das rund um die Uhr in Bereitschaft ist. Ausflüge sind inkludiert, Reiseleiter und Fremdenführer sprechen gut deutsch.
Alle Teilnehmer treffen einander beim Begrüßungsfest mit Folklore. Der Zeitplan der Ausflüge ist so gestaffelt, dass nur einige Busse zur selben Zeit dasselbe Ziel anfahren. Die Reisen sind für Paare wie auch für Singles empfehlenswert. Viele Gäste kennen einander schon seit Jahren und verreisen immer wieder gemeinsam. Die Frühjahrstreffen im April und Mai 2019 werden an die Costa de la Luz und nach Kreta geführt.
Herbsttreffen werden mit Bussen in die nähere Umgebung angeboten, z.B. September/Oktober 2018 nach Friaul und Veneto.
Info: SeniorenReisen
01/313720 www.seniorenreisen.cc
Info
Anreise Austrian Airlines fliegen täglich direkt Wien–Dubrovnik www.austrian.com
Dubrovnik Direkt an der Adria liegt die befestigte Altstadt von Dubrovnik. Die Baudenkmäler aus Mittelalter, Barock und Renaissance wurden im letzten Krieg stark beschädigt. Heute präsentieren sie sich renoviert und in ausgezeichnetem Zustand.
Währung Offizielle Währung des EU-Lands Kroatien ist der Kuna,
1€ = ca. 7,43 HRK.
Unterkunft Valamar Lacroma Dubrovnik Hotel liegt auf der Halbinsel Babin Kuk. 4*-Komfort, Blick auf die Elaphiti-Inseln, Kiesstrände sind 250 Meter entfernt. www.valamar.com/de
Essen & Trinken Am großen Hafen gelegen bietet das
Restaurant Orka fangfrischen Fisch und hausgemachte Pastas, begleitet von ausgesuchten Weinen Kroatiens. orka-restaurant.com
– Restaurant Arsenal in der Altstadt beim Rathaus, feine Speisen, aber auch kleinere Imbisse, Blick auf den alten Stadthafen von Dubrovnik. www.nautikarestaurants.com
Auskunft www.kroatien.at