Leben/Reise

Das Beste zwischen New York und Miami

Wer vom geschäftigen New York nach der Laufschritt-Tour mit Top-Guide Günter durch Lower Manhattan nach Charleston im Bundesstaat South Carolina kommt, taucht in eine Oase der Ruhe ein. Keine Hektik. Kein Stress. In den Straßen rollen Kutschen mit Touristen durch das nordamerikanische Architektur-Juwel am Zusammenfluss von Ashley und Cooper River. Viele Gebäude im Greek Revival-Stil der Antebellum-Architektur des 19. Jh. an der Battery Street sind erhalten geblieben. Dem Denkmalschutz sei Dank. Einige bieten formidables Bed & Breakfast – die wohl beste authentische Alternative zu amerikanischen Billighotelketten. Selbst in der historischen Markthalle herrscht kein Shopping-Gedränge. In der Flaniermeile King Street sind am frühen Abend die Gehsteige hochgeklappt. Von 12.000 Studenten keine Spur.

Staunen in Charleston

Beeindruckt sind wir von der privaten Militärakademie Citadel. Sie gilt als besonders streng. Kadetten im ersten Jahr, die sogenannten Freshmen, unterliegen einem Drill. Schnell, zackig und kahlköpfig eilen sie am Straßenrand an uns vorbei. Den Bürgersteig dürfen sie nicht benutzen. Drop-out-Quote 20 Prozent – nach einer Woche.

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Die Hafenstadt Charleston wurde 1670 gegründet und nach dem englischen König Karl II. Charles Town benannt. 1690 war sie mit 1200 Einwohnern die fünftgrößte Stadt in Nordamerika und Drehscheibe des Sklavenhandels der britischen Kolonien. Die Reis- und Baumwoll-Plantagenbesitzer übersommerten außer Landes, flohen vor der brütenden Hitze im umliegenden Sumpfgebiet. Wer das kühlste Haus hatte, galt als reich.

Pures Südstaaten-Flair vermitteln in der Region die 1, 5 km langen Alleen mit immergrünen, bis 35 Meter hohen Virginia-Eichen, von denen bartähnliche Spanisch-Moos-Flechten hängen. Sie führen zu Plantagenhäusern wie der sehenswerten Boone Hall (war Drehort der TV-Serie "Fackeln im Sturm") oder Wormsloe. Durch diese historisch wertvolle Ruinenanlage bei Savannah führt ein Guide im Kleidungsstil von 1740, das Museum zeigt einen Film.

Flanieren in Savannah

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Urbanes Flair erwartet uns in der Südstaatenmetropole Savannah im Bundesstaat Georgia. In der einst für die Baumwollverschiffung wichtigen Hafenstadt bieten Schaufelraddampfer Dinner-Cruises auf dem Savannah River. An der Riverfront verlieren wir uns in den Straßen zwischen River und Bay Street mit Lagerhäusern aus dem 19. Jh., Shops und Restaurants laden zum Verweilen ein. Eine Besonderheit der Stadt sind die 24 schachbrettartig angelegten Plätze mit kleinen Parks in der Mitte, um die Villen, Museen und Kirchen angeordnet sind. Der bekannteste ist wohl Chippewa Square in der W. Hull Street, wo der Kinofilm "Forrest Gump" zum Teil gedreht wurde. Tom Hanks alias Forrest Gump wartet hier auf einer Bank auf den Bus. Die Bank steht heute im Savannah History Museum.

Nach der Citytour im Bus wollen wir diesen oder jenen Platz von unserem empfehlenswerten Hotel The Brice aus noch mal zu Fuß besuchen. Eine unlösbare Aufgabe. Schachmatt! Ich ergebe mich bei der Happy Hour im Hotel-Innenhof lieber einer "Georgia on My Mind"-Stimme und zwei Gitarren. Wie schön muss es hier in den vielen Parks Anfang März sein, wenn die Azaleen in einem Pink-Red-Purple-Farbenrausch blühen.

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Florida, wir kommen! Im großen Infocenter am Interstate 95 Highway werden Orangen-und Grapefruitsaft gratis gereicht. Orlando war Orangen- und Cowboyland, bevor die reichste Maus der Welt hier ihre Zelte aufschlug, sagt Guide Arsenio. Er kommt aus Kuba und lebt seit 25 Jahren in Florida, dem Emigrantenbundesstaat, den die Amis wegen der Strände um fünf Millionen USD am 22. Februar 1819 von den Spaniern kauften.

Chillen in St. Augustine

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In St. Augustine, vom spanischen Admiral Pedro Menéndez de Avilés am 28. August 1565 gegründet, kommt Arsenio voll in Fahrt. St. Augustine ist die älteste Stadt in den USA. Die Amis lieben sie, weil sie so europäisch geblieben ist. Sie verdankt ihren Ruhm auch Erdölmagnat Henry Morrison Flagler, der 1885 mit der touristischen Erschließung der Ostküste begann, indem er eine Bahnstrecke von Jacksonville nach Miami und drei Hotels in St. Augustine errichten ließ. Im Casa Monica etwa ist heute John Travolta Stammgast. St. Augustine ist super lässig, hier will man gern länger bleiben.

Noch 300 km bis Miami South Beach, Ocean Drive & Co. – aber das ist eine andere Geschichte.

Info

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Anreise Z. B. mit Austrian WienNew York (2 x tgl., ab 677 €, hin & retour), mit Jetblue Airways NY–Charleston, per Mietauto bis Miami, MiamiWien (6 x Woche ab 549 €, hin & retour) mit der AUA. Tagesaktuelle Tickets aufwww.austrian.com, im Reisebüro

Beste Reisezeit April/Mai/Juni sowie September/Oktober bei angenehmen US-Ostküste-Temperaturen.

Preisniveau 1 € = 1, 09 USD,1 USD= 0, 91 €.
NY ist teuer, Hotdog vom Stand 5 USD, Cola in der Bar 8 USD. Charleston, Brasserie Gigi: Langustensalat und Espresso inklusive Tax 25 USD, Wasser ist kostenlos. St. Augustine: Bier 3,50 USD, All you can eat Buffet 6 USD.

Hoteltipps 5*-Millennium Hilton in NY: Moderner Wolkenkratzer, perfekte Lage für Lower-Manhattan-Sightseeing
– 4*-The Brice-A Kimpton Hotel in Savannah: Super Lage nahe Riverfront und Historic District, feinste Zimmer, koloniales Flair, Pool im Garten, alles top. 1 Nacht im DZ/Deluxe King/P. ab 97 €
– 4*-Hammock Beach Resort, Palm Coast: Sehr groß, elegant, mit Golfplatz und schönem Strand, Libellenflug zum Sundowner, Pelikan-Beobachtung beim sehr ausgiebigen Frühstück. 2 Nächte im DZ/1 Bedroom Ocean View Tower Suite pro Person ab 190 €
– 3*plus-Hilton Cocoa BeachOceanfront: Moderne, große Zimmer, direkt am Strand, 1 Nacht im DZ/City View King ab 68 €/P., sehr gutes Frühstücksbuffet
– Luxushotel Trump National Doral in Miami: Feinste Ausstattung plus Golf auch für Weltklasse-Spieler. 1 Nacht im DZ/Deluxe Garden View ab 138 €/P.

Preisbeispiele „Eastcoast ExplorerNew York to Florida“, 18 Tage ab New York bis Miami, 17 N im DZ/Standard, inklusive Mietwagen Kat. Economy, Verpflegung und Verlauf laut Programm, Preis/P. z. B. bei Anreise am 1. Mai 2016 inkl. Austrian-Flügen ab 2653 €
USA individuell, Austrian-Flug nach New York, retour von Miami
inkl. 2 N im DZ/Standard im 5*-Millennium Hilton New York, ab 1056 € (z. B. 6.–16. Mai ’16)
– Weitere Angebote im Reisebüro mit Programmen von Dertour und Meier’s Weltreisen, www.dertour.at

Web www.nycgo.com
www.downtownny.com
oneworldobservatory.com
www.southcarolinausa.de
www.boonehallplantation.com
www.georgia-usa.de
www.visitspacecoast.com
www.miamiandbeaches.de
www.bistrotbagatelle.com