Leben/Reise

China will zu umstrittenen Inseln kreuzen

Ungeachtet von Territorialstreitigkeiten will China laut einem Zeitungsbericht Touristen zu einer umstrittenen Inselgruppe im Südchinesischen Meer bringen. Wie die Regierungszeitung China Daily am Mittwoch berichtete, sollen Kreuzfahrtschiffe ab 2020 die Spratly-Inseln ansteuern.

Die Zeitung zitierte aus einem offiziellen Dokument der Behörden in der südchinesischen Inselprovinz Hainan, von wo aus die Kreuzfahrtschiffe in See stechen würden.

Nur für Chinesen

Chinesische Touristen dürfen seit 2013 an Schiffsreisen in die entmilitarisierte Zone im Südchinesischen Meer teilnehmen, Inhaber ausländischer Pässe aber nicht. Die Kreuzfahrten führen bisher zu den Paracel-Inseln. Mit den umstrittenen Spratly-Inseln als Ziel würde die Route wesentlich weiter nach Süden führen.

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Im Südchinesischen Meer erheben mehrere Anrainerstaaten - die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam - einander widersprechende Gebietsansprüche. China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Um dies zu untermauern, lässt Peking in dem Gebiet um die Spratly-Inseln künstliche Inseln aufschütten, um Hafenanlagen und Flugplätze zu bauen. Die USA werfen China vor, mit der Aufschüttung die freie Schifffahrt in der Region zu bedrohen.

Am Mittwoch sagte ein US-Außenamtsvertreter in der philippinischen Hauptstadt Manila, China untermauere seine Gebietsansprüche auch dadurch, dass es Fischerboote mit Militäreskorte in die Region schicke. Dieses Vorgehen sei "provokativ" und "potenziell destabilisierend", sagte der Beamte, der ungenannt bleiben wollte.