Barfuß durch Myanmar
Kurz vor der Abenddämmerung an einem Sonntag in der Shwedagon Pagode in Yangon. Künstliches Licht lässt den wichtigsten Sakralbau Myanmars als irreal prachtvolles Gesamtkunstwerk erscheinen. Dessen Hauptstupa ist mit Tonnen von Blattgold belegt, an der Spitze funkeln Diamanten. Tausende Gläubige beten auf der 60.000--Marmor-Plattform vor kleineren Stupas und Buddha-Statuen, entzünden Räucherstäbchen, schleppen prall mit Obst und Gemüse gefüllte Opfergaben-Gefäße. An einem Mittwochnachmittag Geborene platzieren sie im "Corner" des Elefanten ohne Stoßzähne, beträufeln Buddha und Dickhäuter mit Wasser. Das Volk ist sehr abergläubisch. Mönche meditieren in Nischen, singen die Lehren von Buddha. Sie fotografieren einander mit dem Handy, surfen im Internet – freies WLAN macht’s auch im größten Heiligtum des Landes möglich. Ich kann mich kaum losreißen aus dieser Szenerie, in die ich mit dem Lift eingetaucht bin.
Moderne Technik und der Ausbau von Hotellerie (siehe KURIER-Special unten) und Restaurants haben an den wichtigen Schauplätzen im einst so ursprünglichen, lange abgeschotteten Burma längst Einzug gehalten. Auch die wenig charismatische Uppatasanti-Pagode in der neuen Verwaltungssitz-Hauptstadt Nay Pyi Taw, die mit zehnspurigen, autofreien Straßenzügen einer Geisterstadt gleicht, jedoch über 50 Hotels und ein sehenswertes Edelsteinmuseum verfügt, erklimmen wir bequem mit dem Lift. Ebenso die Pagode Su Taung Pyai auf dem Mandalay Hill, von der man einen fantastischen Blick auf die von Moped-Chaos und Teehäusern dominierte Handwerkerstadt Mandalay genießt. Der "Abstieg" vom Hill erfolgt per Rolltreppe – barfuß natürlich.
Mount Popa
Touristen dürfen im Land nur mit Driver & Guide oder Öffis unterwegs sein, mancherorts können sie Mopeds und Fahrräder mieten oder die heiligen Sehenswürdigkeiten mit der knarrigen Minikutsche ansteuern. Allerdings: Bilder, auf denen etwa ganz idyllisch nur ein Mönch über die 1,2 km lange und älteste Teakholzbrücke am Taungthaman-See bei Amarapura geht, sind Geschichte. In der Hauptsaison rittern Tausende um den besten Fotoplatz, vornehme Ayeyarwady-Flussreisende gleiten mit Sekt und Gondoliere-Taxi über den See.
Bagan
Tourismusminister U Htay Aung sitzt in seinem Büro in der neuen Hauptstadt Nay Pyi Taw und hat leicht lächeln. Rasant steigende Tourismuszahlen bescheren Myanmar jährlich Einnahmen von mehr als einer Million USD. Das bis März 2011 vom Militär regierte Land zählte damals nur 800.000 Gäste im Jahr. Ende 2014 werden es an die drei Millionen sein. Konnte man vor 30 Jahren ein Visum für nur 7 Tage beantragen, ist dieses heute für 28 Tage gültig und elektronisch abrufbar. 1585 Touroperator, 1000 Hotels, 3000 mehr oder weniger gut ausgebildete Guides und 308.000 im Tourismus beschäftigte Einheimische profitieren vom Boom im südostasiatischen Traumziel. Um die Gästeströme besser zu regulieren hat die Regierung einen Masterplan erstellt, der bis 2020 Infrastruktur, Erschließung der Shan-Region sowie den Hotelausbau an Küste und Inseln vorantreiben soll. Das Know-how liefern Thailand und Japan.
www.qatarairways.com/at/de/
Beste Reisezeit November bis März bei Temperaturen um 30 Grad. Regenzeit Juni bis Oktober.
Gesundheit Leitungswasser nicht trinken. Basisschutzprogramm (Hepatitis A/B, Tetanus/ Polio) empfohlen. Ins Handgepäck gehören Moskito- und Sonnenschutz sowie Reiseapotheke. Wer über Reiseveranstalter bucht, speist in der Gruppe in ausgewählten Restaurants sehr gut.
Preisniveau/Währung Myanmar-Bier im sehr guten Asia-Restaurant Monsoon in Yangon 4000 Kyat, mit Erdnussöl zubereitete Hauptspeise (meist Reis, Gemüse, Hühnerfleisch, Fisch) ab 5800 Kyat. 1 USD = 1050 Kyat (MMK), 1 € = 1300 Kyat. Unbedingt USD mitnehmen, werden überall akzeptiert. Mit der Visa-Card kann man in Hotels und bei Schmuckhändlern bezahlen. WLAN ist in Hotels gratis verfügbar. Handy – kein Roamingabkommen mit Österreich!
Kleidung Beim Besuch von Tempel-anlagen darf man keine Spaghetti-
träger-T-Shirts, Miniröcke, Shorts oder durchsichtige Kleidung tragen. In allen Tempelanlagen muss man die Schuhe/Socken ausziehen und barfuß gehen. Sandalen mit Klettverschluss sind empfehlenswert.
Souvenir Lackwaren aus Bagan, Buddha-Figuren aus Jade oder Teakholz aus Mandalay, Seide, Edelsteine.
Buchtipp Lesereise Myanmar/Burma, 14,90 €, www.picus.at; Autor Bernd Schiller erzählt treffend die Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren.
Angebot Raiffeisen Reisen offeriert zur besten Reisezeit die Rundreise „Myanmar“:13 Tage, Logis in Mittelklassehotels, Pauschalpreis p. P./DZ 2590 € (EZ-Aufpreis 495 €, Visum Myanmar 90 €), 10 x N/F, 9 x Mittag-und 1 x Abendessen mit Marionettenshow, Besichtigungen usw.;
– Inkludiert sind weiters Flüge mit Qatar Airways ab Wien oder München via Doha nach Yangon und Bangkok–Doha–Wien oder München, Flug Bagan–Mandalay und Mandalay–Bangkok, Taxen und die Rundreise Yangon, Nay Pyi Taw, Kaylaw, Inle See, Indein, Pindaya, Mount Popa, Bagan, Mandalay, Amarapura, Mingun, alte Königsstadt Inwa.
– Termine 2015: 22. 2. bis 6. 3. (Zuschlag 95 €), 22. 3. bis 3. 4., 29. 3. bis 10. 4., 8. bis 20. 11., 22. 11. bis 4. 12.
Info & Buchung Raiffeisen Reisen, Mo.–Fr. 9 bis 18 Uhr, 01/31375-82, buze@raiffeisen-reisen.at
Web www.myanmarinfo.at www.tourism-myanmar.org www.myanmartourism.org
Für Leser, die gern in schönen Hotels logieren, offeriert Raiffeisen Reisen ein Package mit Logis in 4*- und 5*-Hotels. Von deren Top-Qualität konnte sich der KURIER überzeugen. Das Special „Magisches Myanmar“ wurde vom Wiener Asien-Spezialisten, Eastlink-Boss Walter Tretenhahn, zusammengestellt, umfasst eine Reisedauer von 15 Tagen. Route: Yangon, Nay Pyi Taw, Inle See, Indein, Mount Popa, Bagan, Mandalay, Mingun.
Vintage In Yangon etwa logieren Sie im Vintage Yacht Hotel, das mit originalgetreuer Einrichtung aus den 1920er-Jahren und Badenwannen-Spa am Bug viel Nostalgie verströmt.
Royal Nay Pyi Taw In der neuen Hauptstadt relaxen Sie im eleganten Royal Nay Pyi Taw Hotel in der Dekhinathiri Hotelzone.
Mount Popa Resort Sie wohnen inmitten einer Dschungeloase, blicken auf den Klosterberg, hören den Gesang der Mönche.
Villa Inle Resorts Ebenfalls brandneu in bester Lage am See.
Boutique-Hotel Areindmar Bietet absolute Wohlfühlatmosphäre nach den anstrengenden Tempeltouren in Bagan.
Sedona Bestes Hotel in Mandalay, einige Zimmer haben Blick zum Mandalay Hill, Pool.
Pauschalpreis 2995 €/P/DZ, inkl. Flügen, Taxen, Rundreise mit 12 x N/F, 6 x Mittagessen, 5 x Abendessen. EZ-Aufpreis 990 €. Termine 2015: 11. bis 25. März, 25. November bis 9. Dezember (Terminzuschlag 100 €).
Info & Buchung Raiffeisen Reisen, Mo.–Fr. 9 bis 18 Uhr, 01/31375-82, buze@raiffeisen-reisen.at