Folge dem Ruf des Papageis
Gaudí ist nicht alles. Barcelona, die unvollendete Stadt des begnadeten Bau-Künstlers, hat viel mehr zu bieten. Meine Tour abseits der Trampfelpfade begann mit dem Pfeifen des Nordwinds am Flughafen, mit vielen Kunstobjekten von Rebecca Horn und Roy Liechtenstein auf dem Weg in die spanische Kunst-Stadt und – mit dem Schreien der Papageien. Die waren dann auch mein persönlicher City-Guide.
Befremdliche Schreie
Blickt man zum Himmel, ist man überrascht von den Vogelschwärmen, die überall Nester bauen, wo Palmen oder Platanen die Alleen säumen. Da das in der katalanischen Hauptstadt meist die Prachtstraßen sind, die zu den schönsten Parks und Bauten führen, kann man getrost den gefiederten Guides folgen. So läuft man durch die weitläufige Parkanlage Parc de la Ciutadella und erfrischt sich hier mit reifen Orangen direkt vom Baum oder spaziert auf der Avinguda Diagonal zum futuristischen Büroturm Agbar von Jean Nouvel.
Hausberg Montjuic
Auf der Plaça de Catalunya im Zentrum wirken die Platanen noch winterlich kahl im harten Sonnenlicht. Rundum stehen die Doppeldeckerbusse mit offenem Dach für die Touristen bereit – zum Ansturm auf Sehenswürdigkeiten wie Parc Güell, Gaudí-Kathedrale Sagrada Familia und Torre Agbar.
Rund um die Flaniermeile Ramblas und die Allee Passeig locken auch Luxus-Shops und globale Mode-Labels wie Zara und Mango. Hier empfehlen sich kleine Kultur-Abstecher. Etwa in die Casa Milà von Antoni Gaudí. Oder man betrachtet die Lichtspiele der bunten Fenster in der Kuppel der imposanten Sagrada Familia.
Eine Radtour führt etwa durch Poblenou. In dem renovierten ehemaligen Industrieviertel siedelten sich junge Kreative an. Schattige Cafés und kleine Läden finden sich hier. Die Radtour führt weiter durch das neue Wohn- und Büroviertel Diagonal Mar direkt am Meer, vorbei an der imposanten Architektur Edifici Fórum von Herzog & de Meuron, den Port Olimpic mit Aussichtsterrasse und E-Bike-Ladestation sowie der goldenen Fisch-Skulptur „Peix“ von Frank O. Gehry.
Zwei Geheimtipps: Bierliebhaber besuchen die Fabrica Moritz, eine Brauerei aus dem Jahr 1856, in dessen Keller sich geheimnisvolle Spiegel-Pyramiden befinden. Spa-Fans besuchen das orientalische Bad „Aire de Barcelona“ neben dem k+k Hotel Picasso. In den dunklen Katakomben glitzern blaue Wasserbecken, es duftet herrlich nach Massageölen und man fühlt sich hier wie im Märchen aus tausendundeiner Nacht.