Leben/Reise

Bad Gastein: Monte Carlo der Alpenwelt

Da unten – im Kessel des Wasserfalls hat ein verletzter Hirsch in einer Thermalwasserpfütze gebadet und ist wieder gesund geworden. Das war der Beginn von Bad Gastein", erzählt Haubenkoch Jörg Wörther und nimmt einen tiefen Atemzug vom Sprühnebel des berühmten Wasserfalls mitten im Ortszentrum. Was davon Jägerlatein oder Realität ist, ist unklar. "Egal. Es umschreibt das Juwel von Bad Gastein: Wasser. Besonderes, radonhaltiges Heilwasser", erklärt der 54-Jährige, der in Bad Gastein aufgewachsen ist und hier auch den Grundstein für seine steile Kochkarriere legte.

Der einst so mondäne Kurort mit seinen Villen und Belle-Epoque-Häusern, umgeben von den Gipfeln der Hohen Tauern, hat schon zur Kaiserzeit die feine Gesellschaft angezogen. Ein Monte Carlo der Alpen irgendwie. Heute schreibt Bad Gastein noch immer 1,2 Millionen Nächtigungen im Jahr – die Gäste gehören nun eher der Mittelschicht an.

Eine gewisse Magie haftet dem Ort nach wie vor an und die Gründe hier den Urlaub zu verbringen sind fast gleich geblieben. "Das Reizklima, Bewegung auf zumindest tausend Höhenmetern, eine Almlandschaft, dass es schöner nicht mehr geht, und das Wasser. Das ist Stressabbau pur", sagt Wörther.

Ort mit Geschichte

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Im Herzen des Ortes herrscht zum Leidwesen der Touristiker aber auch Verfall. Der Wiener Immobilienhai Franz Duval lässt seit Jahren vier wunderbare Bauten und das Kongresshaus leerstehen, hohe Bauzäune vermitteln Käfig­atmosphäre. "Doch rundherum blüht der Ort. Und es wird auch im Herzen wieder gut", ist Wörther überzeugt.

Es gibt noch genug wunderbare Flecken, wo man in Bad Gastein die Seele baumeln lassen kann. Wörther gerät bei der Frage nach Geheimtipps und Lieblingsplatzerln ins Schwärmen. "Essen kann man gut in der Villa Solitude", erzählt Wörther, der einst selbst dort den Kochlöffel schwang. Und dann ist da noch das "Café Gamskar", eine gute Adresse für Cremeschnittenliebhaber: "Das ist ein Platzerl! Ein atemberaubendes Bergpanorama und den ganzen Tag lang Sonne", sagt Wörther. Weiter geht es zur "Bellevue-Alm", anschließend zum "Grünen Baum". Original Hannes Blumenschein fährt dort mit einem Oldtimerbus Marke Gräf&Stift, Baujahr 1927, seine Gäste durch die duftende Wiesen-und Waldlandschaft.

Paradies

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"Für Wanderer und Spaziergänger ist das hier ein Paradies", ist Wörther überzeugt. Der Gamskarkogel ist der höchste Grasberg Europas. Die Nassfeldalm ist der größte bewirtschaftete Almboden Österreichs. "Man kann eben dahinwandern, bei den Bauern jausnen, die Tiere laufen frei herum, die Luft ist klar", schwärmt Wörther über die Almidylle. Auch rund um den Ort selbst gibt es wildromantische Spazierwege, vorbei an den vielen Quellen des Ortes. Jörg Wörther kehrt jedenfalls gerne und immer wieder nach Bad Gastein zurück "Und wenn sich etwas ergibt, würde ich auch sehr gerne wieder hier arbeiten", meint der Starkoch.

Gewinnspiel

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