Politik/Inland

Wer darf Medizin studieren? Erneut Debatte um Aufnahmetests

Die Aufnahmetests für das Medizinstudium stehen wieder im Zentrum einer Debatte. Während zuletzt vor allem um die Anzahl der Studienplätze gerungen wurde, steht nun die Art der Auswahl der Bewerber für einen der 1.850 Plätze an den öffentlichen Medizinunis im Mittelpunkt. Ausgelöst wurde die Diskussion in der Vorwoche, als ein Primar die Zulassung statt von einem Test von der Absolvierung eines Pflegepraktikums abhängig machen wollte.

Derzeit entscheidet über die Aufnahme der Studienwerber ein Aufnahmetest, der einmal pro Jahr Anfang Juli an den Medizin-Unis Wien, Graz und Innsbruck bzw. der Medizin-Fakultät der Uni Linz durchgeführt wird. Die Plätze gehen dann an jene Studienwerber, die die besten Testergebnisse abliefern (wobei es allerdings noch Quoten für Personen mit österreichischem Maturazeugnis gibt).

Ausgewählt wird anhand eines ganztägigen Tests, der Oberstufenwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Textverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen) abfragt. In einem eigenen Testteil müssen "sozial-emotionale Kompetenzen" nachgewiesen werden, angehende Zahnmediziner müssen auch manuelle Fertigkeiten demonstrieren.

Das will der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und Primar im LKH Hochsteiermark in Leoben, Reinhold Kerbl, ändern. In der "Presse" forderte er in der Vorwoche, dass statt des Tests ein verpflichtendes einjähriges Pflegepraktikum absolviert werden muss. An dessen Ende soll dann ein Gremium über die Zulassung entscheiden.

Dem Vorschlag an sich konnte zwar kaum jemand etwas abgewinnen - als Anstoß für eine Debatte um die Tests wurde er jedoch gerne aufgenommen. Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart verlangte in mehreren Medien etwa die stärkere Einbeziehung von empathischen Fähigkeiten beim Test.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sowie seine steirische Amtskollegin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wollen wiederum den Test nicht als einziges Kriterium für die Aufnahme haben, sagten sie am Montag in der "Presse". Hacker kann sich etwa vorstellen, dass Personen, die als Rettungssanitäter oder Pflegekräfte gearbeitet haben bzw. ein soziales Jahr absolviert haben, eine geringere Punkteanzahl auf den Test brauchen. Bogner-Strauß will außerdem ehrenamtliche Tätigkeiten sowie Schulnoten einbeziehen. Ebenfalls zuletzt immer wieder ins Spiel gebracht wurden Quoten für Personen, die sich danach zur Tätigkeit als Hausärzte verpflichten ("Landarztquote").

Nachteil dieser Varianten: Die Aufnahmeverfahren würden so wesentlich komplizierter. Die Medizin-Unis wiederum verwiesen immer wieder darauf, dass der Aufnahmetest primär dazu diene, jene Studienwerber zu identifizieren, deren Erfolgschancen im Medizinstudium am höchsten sind. Seit Einführung des Tests vor rund 15 Jahren seien die Erfolgsraten der Studienwerber von ca. 50 auf weit über 90 Prozent gestiegen.

Ausgewählt wird anhand eines ganztägigen Tests, der Oberstufenwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Textverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen) abfragt. In einem eigenen Testteil müssen "sozial-emotionale Kompetenzen" nachgewiesen werden, angehende Zahnmediziner müssen auch manuelle Fertigkeiten demonstrieren.

Das will der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und Primar im LKH Hochsteiermark in Leoben, Reinhold Kerbl, ändern. In der "Presse" forderte er in der Vorwoche, dass statt des Tests ein verpflichtendes einjähriges Pflegepraktikum absolviert werden muss. An dessen Ende soll dann ein Gremium über die Zulassung entscheiden.

Dem Vorschlag an sich konnte zwar kaum jemand etwas abgewinnen - als Anstoß für eine Debatte um die Tests wurde er jedoch gerne aufgenommen. Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart verlangte in mehreren Medien etwa die stärkere Einbeziehung von empathischen Fähigkeiten beim Test.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sowie seine steirische Amtskollegin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wollen wiederum den Test nicht als einziges Kriterium für die Aufnahme haben, sagten sie am Montag in der "Presse". Hacker kann sich etwa vorstellen, dass Personen, die als Rettungssanitäter oder Pflegekräfte gearbeitet haben bzw. ein soziales Jahr absolviert haben, eine geringere Punkteanzahl auf den Test brauchen. Bogner-Strauß will außerdem ehrenamtliche Tätigkeiten sowie Schulnoten einbeziehen. Ebenfalls zuletzt immer wieder ins Spiel gebracht wurden Quoten für Personen, die sich danach zur Tätigkeit als Hausärzte verpflichten ("Landarztquote").

Nachteil dieser Varianten: Die Aufnahmeverfahren würden so wesentlich komplizierter. Die Medizin-Unis wiederum verwiesen immer wieder darauf, dass der Aufnahmetest primär dazu diene, jene Studienwerber zu identifizieren, deren Erfolgschancen im Medizinstudium am höchsten sind. Seit Einführung des Tests vor rund 15 Jahren seien die Erfolgsraten der Studienwerber von ca. 50 auf weit über 90 Prozent gestiegen.