Politik/Inland

Die Wahlkampf-Fails der Woche

Wahlkampfzeit sollte die Zeit im Jahr sein, in der sich Parteien mit innovativen Programmen und überzeugenden Plakat-Slogans gegenseitig übertrumpfen. Doch auch diese Woche hat sich so mancher Auftritt und so manches Plakat als verzichtbar herausgestellt. Hier eine Auswahl der besten Wahlkampf-Fails.

Stenzel macht blau

Mutige Ideen erwartet sich der Wähler im Wahlherbst 2015. Offensichtlich beflügelt das Kandidaten aber auch dazu, die eigene Partei aus der Fassung zu bringen. Am Dienstag gab die langjährige ÖVP-Politikerin Ursula Stenzel ihre unabhängige Kandidatur für die Wiener FPÖ bekannt. Dass die ehemalige EU-Abgeordnete mit dem Wechsel zu einer traditionell EU-kritischen Partei ihre Glaubwürdigkeit torpediert, ist offensichtlich. Ob sich der Überlauf für Stenzel auszahlen wird, zeigt sich am 11. Oktober. Bei der Präsentation des Wahlkampfliedes erntete sie zumindest den Applaus von Anhängern des blauen Spitzenkandidaten, Heinz-Christian Strache.

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Die ÖVP im Glashaus

Die oberösterreichische ÖVP muss zwar keine Opportunisten verkraften, darf sich aber den Vorwurf des einfallslosen Kopierens gefallen lassen. Bis auf die Krawatte hat Langzeitlandeshauptmann Josef Pühringer jedes Detail seines Wahlkampf-Videos beim bayrischen CSU-Chef Horst Seehofer abgekupfert. Eine Woche zuvor sprach die ÖVP noch von einer "Sauerei", nachdem ihr Wahlsong für FP-Zwecke verwendet wurde. Vermutlich dürfte das Kopieren innerhalb der (christdemokratischen) Gesinnungsgemeinschaft weniger ins Gewicht fallen.

Ein weiterer Fauxpas unterlief der Wiener FPÖ, aber diesmal ohne direkt dafür verantwortlich zu sein. 15.000 Kopien einer CD hätte Christian Matula der FPÖ für ihre "Oktober-Revolution" produzieren können. Peinlich für die Blauen, dass der Wiener Unternehmer den Auftrag nicht nur ablehnte, sondern sich medienwirksam gegen das "propagandistische Material" aussprach.

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Hirnloser Slogan

Eigentlich wollte das BZÖ mit dem Slogan "Für Wien brauchst a Hirn" bei den Wien-Wahlen antreten. Landesparteiobmann Dietmar Schwingenschrot möchte aber lieber auf der WWW-Liste ("Wir wollen Freiheit") seines Freundes Heinz Pollischansky antreten. Für eine Wahl braucht man vielleicht nicht unbedingt Hirn, einen Kandidaten allerdings schon.