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Grüne wären die vierte abgewählte Partei

Müssen sich die Grünen tatsächlich aus dem Nationalrat verabschieden, sind sie die vierte Partei, die abgewählt wurde. Das Team Stronach ging freiwillig, es löste sich während der Periode selbst auf. Vier der zehn Parteien, die die Vier-Prozent-Hürde nahmen, sind immer noch im Nationalrat: SPÖ, ÖVP, FPÖ, NEOS - und eine, die Liste Pilz, kommt heuer neu dazu.

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Bei Wahlen kandidiert haben (zu einem Teil mehrfach) 81 Parteien. In den Nationalrat geschafft haben es neben den fünf jetzt gekürten SPÖ, ÖVP, FPÖ, NEOS und Liste Pilz und den Grünen vorübergehend auch KPÖ, LIF, BZÖ und Team Stronach. Wobei die Grünen die Partei wären, die sich mit Abstand am längsten (nämlich 31 Jahre) im Nationalrat hielt. Außerdem wäre angesichts ihrer festen Verankerung in den Bundesländern (dort sind sie in fünf Landesregierungen vertreten) ein Comeback bei der nächsten NR-Wahl eher wahrscheinlich.

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Die Rückkehr ist bisher allerdings noch keiner Partei gelungen - auch wenn die KPÖ sich unermüdlich bei jeder einzelnen Wahl darum bemühte. Die Kommunisten zogen gleich bei der ersten Wahl 1945 ein, flogen aber bei der fünften Wahl 1959 (bis heute endgültig) aus dem Nationalrat. Zwei FPÖ-Abspalter wurden jeweils beim dritten Antritt wieder abgewählt: Das LIF fiel 1999 unter die Vier-Prozent-Hürde - und das BZÖ nach dem Tod Jörg Haiders 2013.

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Anders als das BZÖ bemühte sich das LIF zwar bei weiteren Wahlen um ein Comeback, schaffte es aber nicht. Jetzt ist es indirekt, nach der Fusionierung mit den NEOS, wieder im Nationalrat vertreten.

Selbst aufgegeben hat eine Partei, die 2013 ins Hohe Haus gewählt wurde - das von Frank Stronach gegründete Team Stronach. Der Parteigründer zog sich aber bald zurück, und nachdem er eine weitere Kandidatur nicht mehr unterstützte, löste sich der Nationalratsklub schon vor Ende der Legislaturperiode im heurigen Sommer auf.

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