Vranitzky: "Habe nichts von meinem Tod verspürt"
Von Diana Dauer
Im Sozialausschuss des Nationalrats wurde Anfang der Woche überraschend eine Trauerminute für Altkanzler Franz Vranitzky (SPÖ) abgehalten.
Doch der Alt-Kanzler ist gar nicht gestorben. Er lebt und ließ umgehend durch das Bruno-Kreisky-Forum ausrichten, dass sein Tod nicht mehr als ein Gerücht ist. Die SPÖ-Mandatarin Gabriele Heinisch-Hosek dürfte einer Desinformation eines Fake Accounts auf Twitter aufgesessen sein. Sie entschuldigte sich für den Fehler.
Und wie geht's dem Totgesagten mit der Falschmeldung zum eigenen Tod? "Ich habe an den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain gedacht, der sagte: Die Nachrichten zu meinem Tod sind reichlich übertrieben", sagt Vranitzky zum KURIER. Er sei überrascht gewesen, denn schließlich "habe ich nichts von meinem Tod verspürt", berichtet der Altkanzler.
Seine Verwandten und Bekannten seien auf die Falschmeldung nicht hereingefallen, sagt Vranitzky. Ihn hätten mehrere Anrufe erreicht, diese aber wollten sich nicht vergewissern, ob er noch lebe, sondern brachten ihren Unmut über "Fake News" zum Ausdruck, so Vranitzky.
Wütend mache ihn die Verbreitung der Falschmeldung durch seine SPÖ-Parteikollegin Heinisch-Hosek nicht, es falle für ihn in die Kategorie "Irrtum".
Vranitzky war von 1986 bis 1997 Bundeskanzler und von 1988 bis 1997 Vorsitzender der SPÖ. Erst Anfang Oktober hielt er anlässlich seines 85. Geburtstags eine Rede im Kreisky-Forum.