Tarik Mete: Mehr als ein Einwanderer-Enkel
Von Matthias Nagl
Mit 15.382 Vorzugsstimmen gilt Tarik Mete als Zukunftshoffnung der SPÖ. Sein Migrationshintergrund macht den 33-Jährigen zusätzlich interessant. Er selbst will diese Sonderrolle nicht leugnen, aber auch nicht darauf reduziert werden. „Ich ducke mich nicht vor dem Thema Migration und Integration, bin aber mehr als die Tatsache, dass mein Großvater in den 1970er-Jahren aus der Türkei nach Österreich eingewandert ist“, erklärt Mete im Gespräch mit dem KURIER.
Mit der Initiative „Sozialdemokratische Vielfalt“, an deren Gründung er im Oktober federführend beteiligt war, will Mete die SPÖ ein Stück bunter machen. Die Initiative soll nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund repräsentieren, sondern auch andere Minderheiten. Bei der SPÖ gäbe es da noch Potenzial.
„Vielseitige Truppe“
„Die Sozialdemokratie hat schon eine gewisse Tradition von Mandataren mit unterschiedlichen Orientierungen“, sagt der Gemeinderat. „Wir stehen derzeit irgendwo zwischen dem Negativbeispiel ÖVP und den Grünen, die gezeigt haben, dass eine vielfältige Truppe Erfolg haben kann.“ Zuversichtlich ist Mete, dass er eine Veränderung innerhalb der Partei erreichen kann: „Wenn wir nicht überzeugt wären, innerhalb der Sozialdemokratie etwas bewegen zu können, hätten wir die Initiative nicht gestartet“, sagt der Jurist.
Offenbar wird die Initiative in der SPÖ zumindest gehört, ein Gesprächstermin mit der Bundespartei sei bereits vereinbart. Als Chance sieht Mete die geplante strategische Neuausrichtung. Nun müssten aber Taten folgen. Mete: „Ich habe inzwischen schon einige Erneuerungsprozesse miterlebt, dabei
ist vieles in der Schublade gelandet. Jetzt ist es Zeit, die Dinge anzugreifen, die man sich lange nicht getraut hat, wie die Direktwahl der Vorsitzenden oder der Kandidaten.“