"Da müssen Sie zuerst mal Kaiser werden"
Weniger als 150 Vorzugsstimmen hat Susanne Winter bei der Nationalratswahl 2013 bekommen. Dennoch, so jedenfalls die Meinung der Ex-FPÖ-Abgeordneten, habe sie ihren Einzug ins Parlament der Bevölkerung zu verdanken und nicht der Partei.
Im Ö1-Morgenjournal sprach Winter über ihren Rausschmiss bei der FPÖ und kam nicht umhin, ihre Vorzüge zu betonen. "Ich kann Dinge artikulieren, die andere Parteien nicht können", erklärte jene Frau, die wegen ihrer Zustimmung zu einem klar antisemitischen Facebook-Kommentar ihre Mitgliedschaft bei den Freiheitlichen los ist; ihr Nationalratsmandat wird sie jedoch behalten.
"Wir werden sehen"
Zuletzt fiel die nun wilde Abgeordnete mit anti-muslimischen Kommentaren auf. Das empfindet Winter nicht so, immerhin sei sie Umweltsprecherin gewesen und habe dazu Stellungnahmen abgegeben, die ausschließlich diesem Thema gewidmet waren. Auch den Vorwurf, sie hätte schön öfters den Klimawandel verharmlost, will die 58-Jährige nicht gelten lassen. Sie habe nur das wiedergegeben, was mehrere Gutachten bestätigen würden. Nämlich, "dass der von Menschen verursachte Klimawandel nicht so stimmt."
Nachdem Susanne Winters Sympathie zum antisemitischen Kommentar öffentlich wurde, veranlasste Nationalratspräsidentin Doris Bures eine Anzeige, denn "Antisemitismus hat im österreichischen Parlament keinen Platz". Für Winter ist jedoch klar, die Staatsanwaltschaft wird das zunächst prüfen und dann "werden wir sehen, wie entschieden wird".
Auf die Frage des Ö1-Journalisten, was passieren müsste, dass die fraktionslose Susanne Winter ihr Mandat doch noch abgibt? "Da müssen Sie zuerst mal Kaiser werden." Bis es soweit ist, wird Winter als fraktionslose Abgeordnete im Parlament sitzen und laut Bundesbezügegesetz rund 350.000 Euro verdienen, zumindest wenn die nächste Nationalratswahl wie geplant im Herbst 2018 über die Bühne geht.