Politik/Inland

Schmid entlastet Josef Pröll in der Casinos-Affäre

Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid will Kronzeuge in der ÖVP-Inseratenaffäre werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er umfassend vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ausgesagt und vor allem Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schwer beschuldigt. Kurz dementierte vehement.

Auch zur Casinos-Causa sagte Schmid umfassend aus. In der Affäre handelt es sich um mutmaßliche Absprachen zwischen ÖVP, FPÖ und dem Glücksspielkonzern Novomatic. Bei seiner Aussage dürfte Schmid Ex-Finanzminister Josef Pröll entlastet haben, wie die Presse berichtet.

Worum geht es?

Pröll ist seit drei Jahren Beschuldigter in der Casinos-Affäre. Gegen ihn besteht der Verdacht der Untreue und Bestechung, die Ermittlungen stocken jedoch. Der Verdacht der WKStA fußt auf einer anonymen Anzeige. Der Vorwurf: Pröll soll in einen Deal rund um Vorstandsposten verwickelt sein.

Pröll saß 2019 im Casinos-Aufsichtsrat. Damals wurden Casinos-Chef Alexander Labak und Vorstandsmitglied Dietmar Hoscher abgelöst. Der Verdacht der WKStA: Labak und Hoscher mussten gehen, damit der FPÖ-nahe und vergleichsweise schlecht qualifizierte Peter Sidlo infolge eines türkis-blauen Deals nachfolgen kann. In dieser Causa ist auch Schmid Beschuldigter. Er soll solche Deals bei den Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ - 2017 - teils eingefädelt haben.

In seiner Aussage stellte Schmid laut der Presse jedoch fest, dass es nur politische Deals um Aufsichtsratsposten gegeben habe - nicht um den Vorstand.

Pecik als Beschuldigter geführt

Investor Ronny Pecik wird in den Ermittlungen zur Causa Casinos hingegen nun von der WKStA als Beschuldigter geführt, schreibt die Presse. Die WKStA bestätigt zwar keine Namen, wohl aber, dass Ermittlungen zu einer zusätzlichen Person aufgenommen wurden.